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Gesundheit
Pfeiffersches Drüsenfieber - Experte empfiehlt Antikörpertests
Die Kusskrankheit, auch Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose) genannt, verdankt ihren Namen der Tatsache, dass diese Infektion meistens durch Speichel übertragen wird, und den tauscht man vor allem beim Küssen aus. Über den Auslöser der Erkrankung, das Epstein-Barr-Virus (EBV) aus der Herpes-Virus-Familie, referierte Dr. Karl-Heinz Pick, Biochemiker im wissenschaftlichen Dienst des Pharmaunternehmens Abbott, bei den Hessischen Gesundheitstagen, die noch bis Mittwoch, 23. Juli, im und um das Wiesbadener Rathaus, Schloßplatz 6, stattfinden.
Dabei schilderte er einen typischen Fall: Ein 17-jähriger Schüler kehrte aus dem Ferienlager zurück, in dem er seine erste Freundin kennengelernt hatte und bekam Fieber, Hals- und Kopfschmerzen, eine Mandelentzündung und die Lymphknoten am Hals schwollen an. Er litt unter einer infektiösen Mononukleose. Dem auslösenden Virus „entkommt fast keiner“, so der Referent. „Im Alter tragen es über 90 Prozent in sich.“ Die orale Infektion findet in der Regel in der frühen Kindheit statt und verläuft dann häufig ohne Symptome. Je älter der Betroffene ist, umso mehr können sich die Beschwerden häufen. Besonders problematisch ist das Virus für Menschen mit Immundefekt, also etwa bei HIV, oder bei Immunsuppression (Unterdrückung der Abwehrreaktionen des Organismus) nach einer Organtransplantation, weil es im Körper verbleibt. Bei diesen Patienten kann EBV auch Krebs auslösen. Pick wies jedoch darauf hin, dass es nur relativ wenige Menschen treffe: weltweit rund 100.000. Es bestehe allerdings die Gefahr, dass das Virus andere Erkrankungen verursache beziehungsweise beeinflusse, beispielsweise die nicht durch Hepatitis-Viren hervorgerufene Gelbsucht, eine Leber- oder eine Lungenentzündung. Der Experte empfiehlt, bei Auftreten einer Art grippalem Unwohlsein in Verbindung mit Anschwellen der Lymphknoten zum Arzt zu gehen und sich dort auf EBV testen zu lassen.

Er wies überdies darauf hin, dass die Krankheit gerade aufgrund der anfänglich unspezifischen grippeähnlichen Beschwerden manchmal schwer zu diagnostizieren sei. In jedem Fall riet er bei Lymphknotenschwellung zu einer Antikörperuntersuchung, für die nur ein bisschen Blut abgenommen und im Labor untersucht werden müsse; innerhalb von zwei Tagen lägen die Ergebnisse vor. Mit Hilfe der Antikörpertests ist zu klären, ob es sich um eine alte, überstandene EBV-Infektion handelt, die jedoch hin und wieder aufflammen kann oder eine neue akute. Bei einem Primärinfekt braucht der Patient strenge Bettruhe; ein spezifisches Medikament gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es nicht.

Autorin: Angelika Eder

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