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George-Konell-Preis 2010

Am 5. Dezember 2010 wurde der Schriftsteller Michael Schneider mit dem George-Konell-Preis ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung fand im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Laudatio hielt die Journalistin und Leiterin der Feuilleton Redaktion des Wiesbadener Kuriers, Dr. Viola Bolduan. Ausgewählt wurde der Preisträger von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertreter des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Dr. Alexander Hildebrand von der Goethe Gesellschaft, Birgitta Lamparth vom Wiesbadener Tagblatt, Buchhändler Peter Leucht, Susanne Lewalter, der Leiterin Literaturhauses und der ehemalige Buchhändler Claus Vaternahm.

Michael Schneider wurde der Preis für sein bisher vorliegendes literarisches Werk verliehen. In der Begründung der Jury heißt es, dass Michael Schneider, ein Aufklärer par exellence sei und es versteht, insbesondere in seinen beiden letzten Romanen "Der Traum der Vernunft" und das "Geheimnis des Cagliostro" durch Parallelen in historischen und kulturgeschichtlichen Stoffen aktuelle zeit- und gesellschaftskritische Fragen zu behandeln. Damit stellt er sich in eine große Tradition. Eindringlich warnt er vor gegenwärtigen Gefahren, und das auf eine verblüffend spielerische verzaubernde Weise.

Michael Schneider wurde 1943 in Königsberg geboren und lebt in der Nähe von Limburg und in Berlin. Sein literarisches Werk ist vielfältig. Es umfasst Prosa, Essays, Sachbücher sowie Theaterstücke und Drehbücher. Er verbindet darin historisch-politische Argumentationen mit tiefenpsychologischen Reflexionen. Dabei erschafft er Texte mit hohem Unterhaltungswert, die auch die Möglichkeit zu einer tiefer greifenden Auseinandersetzung bieten. Auch in seinen historischen Romanen zeigt er immer Aspekte auf, die unsere Gegenwart betreffen.

Für seine Novelle "Das Spiegelkabinett", die im Zauberkünstlermilieu angesiedelt ist, wurde Michael Schneider 1980 der Aspekte-Literaturpreis verliehen. In dieser Geschichte geht es um die schwierige Unterscheidung zwischen Schein und Wahrheit, die Frage, was die perfekte Illusion ausmacht sowie um eine abgründige Bruderbeziehung. In der 1987 erschienenen Novellensammlung "Die Traumfalle" führt er gekonnt die Frage nach dem Widerspruch zwischen Kunst und Leben weiter, 2001 erschien sein hochgelobter Roman "Der Traum der Vernunft", der facettenreich das wechselvolle Leben eines deutschen Revolutionärs beleuchtet und dabei eine exemplarische Geschichte über Revolutionen erzählt, die das Gute wollen und das Schlechte erschaffen. Ein weiterer historischer Roman stellt "Das Geheimnis des Cagliostro" (2007) dar, welcher sich mit Aufstieg und Fall des mysteriösen, selbsternannten Grafen Cagliostro beschäftigt.

Von 1976 bis 1978 arbeitete Michael Schneider als Schauspieldramaturg am Hessischen Staatstheater.

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