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Soziale Stadtplus-Schelmengraben

Seit Sommer 2012 ist der Schelmengraben Standort des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt". In Verantwortung des Sozialdezernates wird dieses unter dem Titel "Soziale Stadtplus-Schelmengraben" umgesetzt.

Der Stadtteil Schelmengraben entstand in den 1960-er und 1970-er Jahren nach Plänen von Ernst May auf Grundlage seines Konzepts für ein Neues Wiesbaden.

Die Großsiedlung der zweiten Generation des sozialen Wohnungs­baus wurde angrenzend an den alten Ortskern von Dotzheim – aber mit unzureichenden Wegebeziehungen – auf "der grünen Wiese" errichtet. Die Baustruktur ist geprägt durch mehrgeschossige Riegelbebauungen sowie fünf Punkthochhäuser. Im Einkaufszentrum – in der Mitte der Siedlung gelegen – sind einige Einzelhandelsgeschäfte vorhanden, jedoch können etliche Gewerberäume nicht kontinuierlich belegt werden. Die Ausstattung mit sozialen Infrastruktureinrichtungen ist hingegen gut.

Im Schelmengraben leben rund 6.000 Menschen aus 75 Nationen. Es ist der Stadtteil mit der höchsten sozialen Bedarfslage in Wiesbaden. Der Anteil der Personen, die auf staatliche Unterstützung zur Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen sind sowie die Arbeitslosigkeitsquote sind überdurchschnittlich hoch. Weiterhin existieren überdurchschnittliche Lebenslagenrisiken in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen, soziale Einbindung und der politischen Teilhabe ("Wiesbadener Sozialraumanalyse – Entwicklung der sozialen Bedarfslage der Stadtteile", Beiträge zur Sozialplanung 32/2014, Amt für Soziale Arbeit).

Zielsetzungen des Programms

Neben den klassischen investiven Projekten zur städtebaulichen Erneuerung, liegen somit die Handlungsschwerpunkte und Zielsetzungen des Programms, sozusagen als "Plus", in folgenden Bereichen:

  • Stärkung der Bildungsbeteiligung und der sozialen Teilhabe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Förderung der Erwerbsbeteiligung durch zielgerichtete Platzierung von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Stadtteil beziehungsweise andere geeignete Maßnahmen für Arbeitsuchende des Stadtteils
  • Imageverbesserung des Stadtteils nach innen und außen
  • Stärkung der gelebten und gelingenden interkulturellen Integration und des multikulturellen Zusammenlebens
  • Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner, sich für ihre gemeinsamen Belange einzusetzen, Förderung nachbarschaftlicher Selbsthilfe und gegenseitiger Unterstützung; Entwicklung von Beteiligungsformen
  • Stärkung der Vernetzung der Institutionen und der zivilgesellschaftlichen Akteure im Stadtteil (soziale Einrichtungen, Schulen, Wohnungsbaugesellschaft, Kirchengemeinden
  • landsmannschaftliche Organisationen und Initiativen aus der Bevölkerung)

Im städtebaulichen Bereich sind – in enger und guter Kooperation mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft mbH Hessen (GWH) – folgende Maßnahmen geplant:

  • Bauliche Maßnahmen Sanierung Stadtteilzentrum, Maßnahmen der GWH an Wohngebäuden, Barrierefreiheit der Zugänge und perspektivisch eine behutsame Nachverdichtung
  • Maßnahmen im Wohnumfeld, zur Verbesserung von Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten
    • Mietergärten, Urban-Gardening-Projekte, Umgestaltung der Spiel- und Freiflächen, Schaffung von Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten
    • Verbesserung der (Fuß-) Wegebeziehungen, Gestaltung der Hauszugangsbereiche und
    • Aufwertung der Platzsituation rund um das Einkaufszentrum
  • Entwicklung einer Perspektive für das Einkaufszentrum 

Das Stadtteilmanagement – in Trägerschaft der BauHausWerkstätten Wiesbaden GmbH – ist beauftragt, die konkrete Umsetzung des Programms im Schelmengraben zu gewährleisten.

Es fördert die Integration und Vernetzung aller Strategien und Aktivitäten zu den oben beschriebenen Handlungsschwerpunkten und fungiert als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung, Stadtteil- und Programmgremien, Stadtteilakteuren und Bewohnerinnen und Bewohnern.

Über Programm, Aktivitäten und aktuelle Entwicklungen der Sozialen Stadtplus Schelmengraben findet man Informationen auf der unten verlinkten Seite "Soziale Stadtplus-Schelmengraben".

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