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Geschichte

Wie alt die Gemeinde Kloppenheim wirklich ist, vermag niemand mit Bestimmtheit zu sagen.

Im Jahre 1965, bei Bauarbeiten im Bereich des heutigen Bierhausweges aufgefundene Frankengräber deuten nach Auffassung von Sachverständigen auf eine Besiedlung bereits im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus hin. Im Jahre 927, unter der Regierung König Heinrichs I. aus dem sächsischen Königshaus, wird Kloppenheim erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt. In der zweitältesten Urkunde, Kloppenheim betreffend, vermacht Graf Drutwin dem Kloster Bleidenstadt sechs Mark in "Clopheim" und einen Wald mit anliegenden Äckern.

Den Namen "Clopheim" erhielt das heutige Kloppenheim wahrscheinlich erst in fränkischer Zeit; es bedeutete damals "Wohnsitz am Felsen, an der Anhöhe". In der Geschichte der folgenden Jahrhunderte hat Kloppenheim - zunächst als Teil des oft von Kriegen heimgesuchten, auf Karl dem Großen (768 bis 814) zurückgehenden, "Königssondergaus" dann als Teil der nassauischen Stammlande - keine besondere Rolle gespielt. Wechselnde Herrschaften, kriegerische Auseinandersetzungen, insbesondere während des 30-jährigen Krieges, aber auch während der Revolutionskriege 1797, stellten den Selbstbehauptungswillen der Bürger auf eine harte Probe.

Das kirchliche Leben Kloppenheims war jahrhundertelang eng verbunden mit dem von Karl dem Großen gegründeten Kloster Bleidenstadt. Der heutigen Kirchenbau stammt im wesentlichen aus den Jahren 1706 bis 1708.

1927 beging Kloppenheim - es zählte damals 970 Einwohner - sein 1000-jähriges Jubiläum, das tausende von Besuchern anzog. Im Jahre 1928 wurde Kloppenheim nach harten Auseinandersetzungen nach Wiesbaden eingemeindet. Die Integration des dörflich geprägten Stadtteils in die Landeshauptstadt verlief nur zögernd. Während der Anschluss an die städtische Wasserversorgung bereits 1929 erfolgte, konnte die Vollkanalisation erst in den 70-er Jahren abgeschlossen werden, im Zuge derer dann auch wesentliche Teile des örtlichen Straßennetzes erneuert wurden.

Als Teil der Landeshauptstadt, ist Kloppenheim von seiner Struktur her ein überschaubares Gemeinwesen, welches sich durch ein intaktes soziales Gefüge und den ausgeprägten Bürgersinn seiner Bewohner ausweist. Ein reges Vereinsleben, Bereitschaft zur Selbsthilfe und Aufgeschlossenheit kennzeichnen das örtliche Leben.

Eine maßvolle Ortsplanung hat hier der Verlockung hektischer Expansion widerstanden, so dass Kloppenheim - auch angesichts der derzeitigen Verwirklichung von Baugebieten, die zur Erhaltung und zum Ausbau der Infrastruktur notwendig sind - seinen dörflichen Charakter weitgehend bewahren konnte.

Die zukünftigen Kloppenheimer erwartet deshalb ein stadt- und landschaftsnaher Wohnbereich mit ansprechender öffentlicher und gewerblicher Infrastruktur.

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