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Entstehung und Entwicklung bis zum 12. Jahrhundert

Die Geschichte Schiersteins reicht weit in die Vergangenheit zurück, wie jungsteinzeitliche, römische und fränkische Funde beweisen. Spektakulärstes archäologisches Zeugnis ist sicherlichdie Jupitergigantensäule aus dem Jahr 221 nach Christus, deren Nachbildung heute an der 1992 neu gestalteten Uferpromenade bewundert werden kann.

Spätestens im neunten Jahrhundert dürfte in Schierstein eine Pfarrkirche bestanden haben: Um 860 nämlich schenkte Kaiser Ludwig der Deutsche dem Kloster Bleidenstadt den Schiersteiner Zehnten, also eine Steuer, die ohne das gleichzeitige Vorhandensein eines Gotteshauses nicht denkbar gewesen wäre. Jene Schenkung ist der erste Beleg für einen ehemals vermutlich geschlossenen Reichsgutbesitz in und um Schierstein, das damals auf besonderem Königsland lag, und zwar im Königssondergau. Der Zehntenhof, ein stattlicher Hof am Westrand von Schierstein, und die königliche Eigenkirche in dessen unmittelbarer Nähe waren Relikte dieser Besitzungen.

Weitere Eigentumsübertragungen Kaiser Ottos II. und seiner Nachfolger an geistliche Institutionen umfassten Höfe, Weinlagen und Einkünfte. Als 1015 Kaiser Heinrich II. seinen Schiersteiner Königshof mit zugehörigen Ländereien dem Kloster St. Michael in Bamberg übertrug, dürfte der größte Anteil am Königsgut in Schierstein den Besitzer gewechselt haben. Nun fassten hier die Mainzer Klöster und Stifte sowie die Klöster Tiefenthal und Eberbach aus dem Rheingau Fuß. In den folgenden Jahrhunderten veräußerte das Michaelskloster in Bamberg seine Besitzungen an den örtlichen Adel, der hier mehrere Rittersitze gründete.

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Nachbildung der römischen Jupitergigantensäule aus dem Jahre 221 n.Chr. Das Original wurde 1888 in einem Brunnen in der Nähe der Kreuzung "Freudenbergstraße -Stielstraße" gefunden. Stadtarchiv Wiesbaden / Foto: Ursula Killmann, Wiesbaden.
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