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Geschichte

In einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert I. von Mainz wird 1126 ein "Wulframus de Sunneberc" erwähnt, die erste Nennung Sonnenbergs.

Auf einem Bergsporn unterhalb des Spitzkippels wird 1200 mit dem Bau der Burg Sonnenberg (Bergfried) durch die Grafenbrüder Heinrich II. und Ruprecht IV. von Nassau begonnen. Wegen dieses Baus gab es Streit zwischen den Nassauern und dem Mainzer Domstift. In einem Vertrag von 1221 erwarben die Nassauer den Grund und Boden der Burg Sonnenberg für 30 Mark vom Mainzer Domstift Sankt Martin und nahmen die Burg von Mainz als Lehen.

1257 wird erstmals ein Schultheiß (Godefridus) in Sonnenberg erwähnt, dies ist ein Beweis für eine bestehende Ortsverfassung. Unter den Grafen Adolf (1292 bis 1298 deutscher König) und Gerlach von Nassau wurde die Burg weiter ausgebaut, 1338 weilte Kaiser Ludwig auf Burg Sonnenberg. Am 29. Juli 1351 erhielt Sonnenberg durch König Karl IV. von Böhmen Stadtrechte, um 1360 wurde die Stadtmauer gebaut.

1429 veranlasste der Grundherr Werner Hut von Sonnenberg den Bau eines bescheidenen Kirchleins Sankt Mariae im Dhal, die aber 1602 so heruntergekommen war, dass keine Fenster mehr vorhanden waren und die Hostien beim Abendmahl vor dem Wind gerettet werden mussten.
Nach dem 30-jährigen Krieg gab es in Sonnenberg noch zwölf bewohnte Häuser, 1672 verwüsteten brandenburgische Truppen Sonnenberg, der Ort wurde geplündert und in Brand gesteckt. Vier Jahre später wurde die Frau eines ehemaligen Sonnenberger Pfarrers in Idstein als Hexe verurteilt, enthauptet und verbrannt.

1814 weilte Johann Wolfgang von Goethe mit den "Damen Stein auf Sonnenberg", der Ort hatte damals etwa 600 Einwohner.

Nach einem wolkenbruchartigen Regen (zwei Stunden lang) trat der Rambach am 25. Juni 1867 über die Ufer; Häuser, Ställe und Scheunen stürzten ein, zahlreiche Tiere ertranken, in der Talstraße stand das Wasser zwei Meter hoch. Im August 1896 suchte dann ein Großfeuer den Ort heim, das in der Talstraße große Schäden anrichtete. Daraufhin gründeten 27 Sonnenberger Bürger die freiwillige Feuerwehr.

Am 1. August 1911 starb Konrad Duden, der Vater der deutschen Rechtschreibung, in Sonnenberg. Nach langen Verhandlungen wurde Sonnenberg am 28. Oktober 1926 nach Wiesbaden eingemeindet; der Ort hatte 3.900 Einwohner.
Durch einen Bombenangriff auf Sonnenberg am 2. und 3. Februar 1945 wurden das Rathaus (mit allen Akten) und das Feuerwehrgerätehaus zerstört, im Goldsteintal gab es sechs Tote.

Am 28. März 1999 überflutete ein gewaltiges Hochwasser den Ort und richtete erhebliche Schäden an. Sonnenberg hatte am 1. August 2002 7.943 Einwohner.

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