Sprungmarken

Luftqualität in Wiesbaden

Die Luftsituation in der Landeshauptstadt Wiesbaden ist geprägt von ihrer geografischen Lage.

Die Innenstadt Wiesbadens liegt in einem "Kessel", eingerahmt vom Taunuskamm im Norden, vom Mosbacher Berg im Süden und der Bierstädter Höhe im Osten. Herrschte früher ein angenehmes Schonklima vor, überwiegt heute auf Grund der künstlichen Einflüsse ein typisches Stadtklima.

Das bedeutet

  • Zeiten mit geringem Luftaustausch, also "stehender Luft"
  • erhöhte Schadstoffanreicherung
  • hohe Luftfeuchtigkeit und
  • hohe Temperaturen im Sommer

Für die Frischluftversorgung der Stadt spielen die vom Taunushang herabführenden Täler eine wichtige Rolle. Die nachts von den bewaldeten Hängen abfließende Kaltluft wird durch das Wellritz-, Kesselbach-, Nero- und Tennelbachtal in die Innenstadt geleitet und trägt zur Verbesserung der Luft und des lokalen Klimas bei. Die "Entlüftung" der Stadt erfolgt durch das Salzbachtal in Richtung Biebrich/Rhein.

Die Luft in Wiesbaden – vor allem in der Innenstadt sowie in einigen Außenbezirken – ist hauptsächlich mit Stickstoffdioxid und nachrangig mit Feinstaub belastet. Diese Schadstoffe werden in erster Linie aus dem Straßenverkehr an die Luft abgegeben. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen ist und heute auf einem hohen Niveau verharrt.

Dagegen spielen die Belastungen durch Schwefeldioxid und Schwebstaub, die früher während der Heizperiode häufig auftraten heute eine untergeordnete Rolle. Problemtisch kann allerdings das verstärkte Betreiben von Kaminöfen sein. Je nach topographischer Lage und dem nicht sachgerechten oder gar unsachgemäßen Betrieb dieser Öfen kann es in Einzelfällen zu Problemen kommen. Insbesondere Geruchsbelästigungen und Rauchbildung, die auch mit erhöhten Feinstaubkonzentrationen einhergeht, spielen hierbei eine Rolle. Die Industrie trägt hingegen nur noch zu einem relativ geringen Teil an der Luftbelastung bei.


Luftgüteleitlinien der WHO

Im September 2021 hat die WHO (Weltgesundheits­organisation) neue Luftgüteleitlinien veröffentlicht. Sie enthalten Richtwerte zum Schutz der menschli­chen Gesundheit. Zum Erreichen der teilweise sehr anspruchsvollen Richtwerte wurden für einige Schad­stoffe Zwischenziele, so genannte Interim Targets, definiert. Richtwerte sind nicht rechtsverbindlich. Da sie aber in der bevorstehenden Überarbeitung der europäischen Luftqualitätsrichtlinie berücksichtigt werden, finden erste Betrachtungen der Messwerte unter dem Aspekt der neuen WHO-Richtwerte statt.



Stickoxidbelastung im Stadtgebiet Wiesbadens

Die folgenden Karten zeigen die räumliche Verteilung der Stickoxidbelastung für das Stadtgebiet. Sie dokumentieren das Ergebnis aus einjährigen Stichprobenmessungen der Stickstoffdioxidbelastung mit dem Umweltmesswagen an verkehrsreichen Stellen und einjährigen Passivsammlermessungen. Passivsammler eignen sich hervorragend zur Bestimmung der Luftqualität an schwer zugänglichen Stellen. Gemessen wurde im Zeitraum 2011 bis 2022.


Feinstaub PM10

Die Einführung der PM10-Messungen in der Luftreinhaltung erfolgte vor allem vor dem Hintergrund einer medizinischen Neubewertung der gesundheitlichen Relevanz von Partikel-Immissionen. Das Hauptaugenmerk richtet sich heute auf kleinste Partikelgrößen (kleiner als 10 Mikrometer und 2,5 Mikrometer). Da diese Partikel auch bis in tiefe Lungenregionen vordringen und von dort in die Blutbahn vordringen können und deshalb als mögliche Ursache für schwerwiegende Erkrankungen der Atemwege sowie ateriosklerotische Erkrankungen verantwortlich gemacht werden, besitzen Fein- und Feinststäube eine hohe Relevanz bei der Beurteilung der Luftqualität.


Grenz- & Schwellenwerte

Im Folgenden stehen die verschiedenen Grenz-, Konzentrations- und Schwellenwerte sowie die gültigen Vorschriften folgender Stoffe als PDF-Download zur Verfügung:

  • Stickstoffdioxid
  • Feinstaub (PM 10 / PM 2,5)
  • Benzol
  • Schwefeldioxid (SO2)
  • Kohlenmonoxid
  • Ruß
  • Ozon

Anzeigen