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Historie: Abwasser unter die Erde

Ab 1809 wurden die Bäche innerhalb der Stadt einfach überbaut, es entstanden die ersten geschlossenen Bachkanäle.

Aber die hygienischen Folgen dieses Systems waren gravierend, in Wiesbaden noch zugespitzt durch den Zufluss von warmem Thermalwasser, das Krankheitserregern besonders gute Lebensbedingungen bietet. Über die unterhalb der Stadt in Richtung Rhein gelegenen wasserbetriebenen Getreidemühlen wurden die Krankheitserreger weit verbreitet und stellten die größte Infektionsquelle für die Bevölkerung dar. Eine schwere Typhusepidemie 1885 bedeutet für Wiesbaden den Wendepunkt.

Unmittelbar danach wurde ein stadtweites, von den Bachkanälen unabhängiges, separates Kanalnetz in Angriff genommen, das im Prinzip noch bis heute in Funktion ist, lediglich dem Wachstum der Stadt angepasst, erweitert und ausgebaut. Die rund 800 Kilometer städtische Abwasserkanäle nehmen häusliches und gewerbliches Schmutzwasser, Regen- und Bachwasser der gefassten Bäche sowie Thermalwasser auf und führen es zum Hauptklärwerk ab. Zentrales Bauwerk des Kanalsystems ist der Salzbachkanal, der 1907 in Zusammenhang mit der Umgestaltung von Bahnhof und Reisinger-Anlage zwischen dem Warmen Damm und Hauptklärwerk errichtet wurde und Bachwasser und Abwasser separat führt.

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