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Informationen zur Umsetzung

Bevor Wellritz- und Kesselbach offen durch die Stadt fließen konnten, mussten sie zunächst vom Abwasserkanal getrennt und in einem eigenen Bachwasserkanal quer durch die Stadt bis zum Salzbachkanal geführt werden.

Hierzu konnte eine bereits vorhandene unterirdische Leitung genutzt werden, die so genannte Spülleitung. Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts parallel zum Abwasserkanal gebaut, um zusätzliches Wasser für Reinigungsvorgänge zuzuführen. Sie wurde bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zumindest zeitweise genutzt, so dass sie auf großen Streckenabschnitten noch vorhanden ist.

Die Umsetzung des Projekts "Bäche ans Licht" startete 2014. Bevor jedoch wirklich Wasser an der Oberfläche fließen konnte, mussten in einem aufwändigen Verfahren die technischen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden: Denn bis dahin wurden Kesselbach und Wellritzbach in einer gemeinsamen Leitung mit dem Abwasser Richtung Kläranlage geführt. Das war nicht nur teuer, sondern auch ökologisch wenig sinnvoll. Bis 2019 wurde das saubere Bachwasser in zwei Bauphasen vom Abwasser abgetrennt und in eine bereits vorhandene historische "Spülleitung" verlegt. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, das saubere Bachwasser wieder "ans Licht" zu holen.

Die Planung und Umsetzung der Offenlegung erfolgt abschnittsweise. In einem ersten Bauabschnitt wurde der Quartiersplatz am Platz der Deutschen Einheit neu gestaltet. Aktuelle Planungen umfassen den Sedanplatz sowie den Bülowplatz zwischen Seerobenstraße und Bülowstraße/Roonstraße. Der Bau ist für 2024 geplant.

Für die technische Umsetzung der Bachoffenlegung gilt das hydraulische Prinzip: Allein durch den Staudruck auf den langen Fließstrecken der unterirdischen Bachläufe wird das Wasser über Steigschächte nach oben geleitet. Zusätzliche Energiezufuhr ist nicht notwendig. Innerhalb der Schächte wird überschüssiges Wasser direkt wieder in die Spülleitung zurückgeführt, so dass die offenen Abschnitte gleichmäßig mit Wasser gespeist werden.


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