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Verständliche Medizin: „Aktiv gegen Diabetes“ am Mittwoch im Rathaus
Seit 2002 veranstalten das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt und der Praxisverbund Wiesbaden die Gesundheitsforen der Reihe „Verständliche Medizin – Gesundheitsthema des Monats“. Mit der Volkskrankheit Diabetes begannen die Gesundheitsforen vor elf Jahren und das Thema - „Aktiv gegen Diabetes – Volkskrankheit mit Komplikationen“ - steht auch im Mittelpunkt der 100. Veranstaltung am Mittwoch, 18. September, um 17.30 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses. Im Saal steht auf Anfrage eine Höranlage zur Verfügung, die ein deutliches Hören und somit ein besseres Verstehen ermöglicht (FM=Funk-Mikrofon). Das Programm für alle Foren gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/verstaendliche-medizin.
Über folgende Themen informieren Wiesbadener Experten: „Diabetes mellitus, die Epidemie des 21. Jahrhunderts“, Jerzy Jasinsky, Facharzt für Allgemeinmedizin, Arzt für Endokrinologie und Diabetologie; „Das diabetische Fußsyndrom: Taubheitsgefühle, eingeschränkte Wundheilung, Durchblutungsstörung. Symptome erkennen, Diagnose stellen und erfolgreich behandeln“, Dr. Karl- Heinz Herber, Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie, Ernährungsmedizin; „Nierengesund trotz Diabetes: wie geht das?“, Dr. Peter Jensen, Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie. Das Gesundheitsforum wird von Dr. Holger Meireis, Gesundheitsamt Wiesbaden, und Prof. Dr. Franz-Josef Prott, Praxisverbund Wiesbaden, moderiert.

Bereits ab 17 Uhr bietet der Bezirksverband Wiesbaden des Deutschen Diabetikerbundes einen Blutzuckertest an, und vielfältige Informationen rund um das Thema Diabetes finden die Besucher und Besucherinnen auch an den Infoständen des Diabetes TV sowie der Selbsthilfe Niere Wiesbaden & Umgebung.

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in den westlichen Industrienationen. Hierbei kann der Körper die Kohlenhydrate (Zuckerstoffe) aus der Nahrung nicht richtig verarbeiten, weil die Bauchspeicheldrüse das dazu notwendige Hormon Insulin nicht in ausreichender Menge herstellt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben: Von den über sieben Millionen Diabetikern in Deutschland leiden knapp fünf bis zehn Prozent am Typ 1, bei dem die Inselzellen als Folge einer Virusinfektion zerstört wurden, so dass ein absoluter Insulinmangel vorliegt. Etwa 90 Prozent der Diabetiker haben dagegen den Typ 2; dieser betrifft zwar hauptsächlich Ältere („Altersdiabetes“), es erkranken jedoch auch immer mehr jüngere Menschen, sogar Kinder und Jugendliche. Bei Typ 2 besteht meist eine vererbte Veranlagung, die bei einer ungesunden Lebensweise - Überernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht – die Zuckerkrankheit auslöst. Leider wird der Diabetes Typ 2 im Schnitt acht bis zehn Jahre zu spät erkannt und behandelt. Die Folgen sind schwerwiegend, denn Diabetes erhöht das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um das Zwei- bis Dreifache, einen Schlaganfall um das Zwei- bis Dreifache, eine Augenerkrankung mit Erblindung um das Zehn- bis 25-Fache, ein Nierenversagen um das 15- bis 20-Fache und eine Beinamputation um das Acht- bis 18-Fache.

In Anbetracht der Tatsache, dass rund 50 Prozent aller neu dialysepflichtig werdenden Patienten Diabetiker sind, muss das Augenmerk auf der Prävention von Nierenerkrankungen im Rahmen des Diabetes liegen. Gerade bei einer Erkrankung wie dem Diabetes mellitus, dessen Schäden erst Jahrzehnte nach der Erstdiagnose auftreten und dann kaum mehr behebbar sind, kann Vorbeugung nicht früh genug beginnen. Dies gilt auch für die Vorbeugung des diabetischen Fußsyndroms, das auf zwei Folgeerkrankungen eines langjährigen Diabetes zurückzuführen ist: die diabetische Nervenerkrankung (Polyneuropathie) und die Verengung der Blutgefäße im Bein (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK). Allein in Deutschland werden jährlich 40.000 durch Diabetes hervorgerufene Amputationen durchgeführt.

Die direkten Kosten, die durch Diabetes Typ 2 und die daraus resultierenden Folgekrankheiten entstehen sind enorm; allein 2009 betrugen sie rund 48 Milliarden Euro pro Jahr. Die einzige Chance für erblich belastete Personen, eine Zuckerkrankheit von vornherein zu verhindern, liegt in der Vorbeugung: Ausgewogen und in Maßen essen und trinken in Verbindung mit regelmäßiger körperlicher Aktivität und Bewegung können den Typ 2-Diabetes und seine Komplikationen verhindern und die Lebensqualität erhalten.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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