Pressemitteilung

Während der anschließenden Preisverleihung betonte Sven Clasen, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Liegenschaften, in Vertretung des Wirtschaftsdezernenten Detlev Bendel, wie hoch das Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler zu bewerten sei. „Durch die Teilnahme am NFTE-Unterricht wurden Sie in besonderer Weise auf Ihr späteres Berufsleben vorbereitet. Sie werden schnell merken, dass es für Sie von Vorteil ist, erlebt zu haben, wie wirtschaftliches Denken funktioniert und dass so ein Tag wie heute Sie in besonderer Weise auf Ihrem Lebensweg weiterbringt. Für Ihren Mut, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, haben Sie unsere und die Bewunderung Ihrer Mitschüler verdient“, so Clasen. Erfolgreiche Beispiele von Gründungen in jungen Jahren gäbe es viele, wie zum Beispiel Apple-Gründer Steve Jobs beziehungsweise Microsoft-Gründer Bill Gates. „NFTE fördert selbstständiges Denken und Handeln sowie Team- und Führungsqualitäten. Sie haben gezeigt, dass Sie komplexe Fragen mit Kreativität und Engagement lösen können, unabhängig davon, ob Sie heute zu den drei Gewinnern gehören und auch unabhängig davon, ob Sie später einmal selbst ein Unternehmen gründen möchten oder lieber als Angestellter in einer Firma arbeiten möchten. Mein besonderer Dank geht an die Lehrerinnen und Lehrer sowie deren Schulleitungen, ohne die ein solcher Wettbewerb nicht möglich wäre. Ganz besonders danke ich Sven Morav für die Moderation, Isolde Hupp für die Assistenz und Christine Ladebeck, NFTE-Lehrerin der ersten Stunde der Theodor-Fliedner-Schule.“ Für die ansprechende musikalische Begleitung während des Abends sorgten Sarah Roß, Florence Kimani und Emilia Herlitzius, alle Schülerinnen der Helene Lange-Schule. Tim Voigt und Vincent Steinborn, Schüler der Kellerskopfschule, wiederum übernahmen die Ausgabe der Getränke.

Das sechsköpfige Auswahlgremium – bestehend aus Christine Littek-Pohl von Exina, Katrin Klauer von Berufswege für Frauen, Arndt Neckermann von der Medienakademie Wiesbaden, Elke Lässig vom Institut für Vermittlungscoaching, Siegfried Huhle von der Kreishandwerkerschaft sowie Sven Clasen – konnte sich während der Vorstellung durch die Teilnehmer von der Qualität der eingereichten Arbeiten überzeugen. Diese reichten von einem Butterstick, einer Idee von Canisi Gümüs und Gabriela Afram, über eine Bücherwerkstatt für Kinder von Josie Burkhard bis hin zu einer wärmenden Kopfbedeckung von Jacqueline Ramrath und Aileen Schmidt.

Den NFTE-Wettbewerb gewonnen hat Till Schwabe mit seiner Idee eines „Bio Döners“. Die Jury überzeugte vor allem der ökologische und ökonomische Ansatz: Neben der Verwendung von reinem Biofleisch ist dies die Auswahl der Fleischlieferanten aus der Region, die Förderung von Kleinbauern sowie die Verringerung der Transportwege bis zur Produktion. „Ich könnte mir vorstellen, meine Waren, ähnlich wie die Currywurst-Manufaktur, mit einer Art Bauchladen in der Fußgängerzone oder einem kleinen Bus auf dem Marktplatz anzubieten.“ Ob er die Idee, auf die ihn seine Oma mit dem Satz „in den Lebensmitteln steckt viel zu viel Chemie“ gebracht hatte, vielleicht doch noch einmal umsetzen wird, weiß er allerdings noch nicht. Der 16-Jährige beginnt im Herbst erst einmal eine Ausbildung zum Metallbauer.

Über den zweiten Platz konnte sich Sascha Scherer freuen. Mit seiner Geschäftsidee namens „Multipaper“ gibt es für Schüler zukünftig keine Ausreden mehr, wenn der Lehrer sagt: „Holen Sie doch mal liniertes, kariertes oder Blanko-Papier heraus.“ Mit seinem Produkt, eine Mappe, die alle drei Papierausführungen vereint und die jederzeit nachfüllbar ist, möchte der 18-Jährige vor allem dafür sorgen, dass die Schüler nicht mehr so viel Gewicht mit sich herumschleppen müssen.

Auf Platz drei kam schließlich Svenja Baum mit ihrer Geschäftsidee „Tanzen im Web“. Die 16-Jährige, die in ihrer Freizeit selbst gerne koreanisch tanzt, zeigt die Unterschiede zu den bereits vorhandenen Videokursen auf: „Meine Videos sind einfach qualitativ besser. Und ich unterrichte ohne Tanzpartner. Man kann daher die einzelnen Schritte sehr viel besser sehen und nachtanzen.“ Alle drei Sieger sind Schüler der Helene-Lange-Schule.


Hintergrund:
NFTE - sprich: Nifti – wurde in Deutschland Ende 2004 gegründet und ist international bereits in 15 Ländern ein erfolgreicher Verein. Sein Ziel ist die Förderung von Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Unternehmergeist bei Jugendlichen mit schlechten Startchancen. In Zusammenarbeit mit der Beschäftigungsförderung der hessischen Landeshauptstadt erfolgt jährlich die Prämierung der besten Geschäftsideen von Wiesbadener NFTE-Schülerinnen und -Schülern eines Jahrgangs. Alle Teilnehmer können sich mit ihren Ideen außerdem für den Bundeswettbewerb im November in Berlin bewerben.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden fördert seit vielen Jahren die Gründung von Unternehmen sehr intensiv. Das internationale Programm NFTE ist ein wichtiger Bestandteil davon. Es unterstützt Mädchen und Jungen dabei, eigene Geschäftsideen und zugleich eine neue Einstellung zu entwickeln. Sie lernen, aktiv zu werden und ihre Zukunft anzupacken. Neben unternehmerischem Denken und Fachwissen werden soziale Kompetenzen vermittelt und die Chancen im Arbeitsmarkt erhöht. Weitere Infos gibt es im Internet unter http://www.wiesbaden.de (Suchwort: NFTE) oder unter http://www.nfte.de.

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