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Zu „Fokus Armenien“ kommt Regisseur Fatih Akin ins Caligari
Aus Anlass des Gedenkens an den Beginn des Genozids an den Armeniern vor hundert Jahren zeigt das Kulturamt Wiesbaden in der Reihe „Fokus Armenien“ vom 1. bis 6. Mai drei Spiel- und zwei Dokumentarfilme in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9. Dabei wird unter anderem der türkische Regisseur Fatih Akin zu Gast sein, um - gemeinsam mit dem Armenier Marc Hairapetian – seinen neuesten Film vorzustellen.
Die Reihe beginnt mit zwei Dokumentarfilmen: Am Freitag, 1. Mai, 16 Uhr, läuft „Aghet – Ein Völkermord“ von Eric Friedler und um 18 Uhr wird „Deutschland und der geheime Genozid“ von J. Michael Hagopian gezeigt. „Aghet“, armenisch „die Katastrophe“, legt den Fokus auf die politischen Motive für das bis heute andauernde Schweigen. Für den Film wurde der Verlauf des Völkermordes aus zahlreichen historischen Quellen rekonstruiert. 23 Schauspieler wie Martina Gedeck, Sylvester Groth, Thomas Heinze, Sandra Hüller, Gottfried John, Burghart Klaußner und Joachim Król verleihen lange verstorbenen Zeitzeugen Stimmen von beklemmender Authentizität.

In „Deutschland und der geheime Genozid“ stellt Hagopian Interviews und Dokumente zusammen, die zeigen, dass zentrale Stellen des Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm II. über den Völkermord der Türken an den Armeniern informiert waren.

Regisseur Fatih Akin stellt dann am Samstag, 2. Mai, 19.30 Uhr, seinen Film „The Cut“ vor. Als erster türkischer Regisseur nimmt er sich der Thematik des Genozids an den Armeniern an. Bundesweit einmalig ist, dass er seinen Film in Wiesbaden nicht alleine vorstellt, sondern zusammen mit dem Armenier Marc Hairapetian, Herausgeber des Kulturmagazins „Spirit – Ein Lächeln im Sturm“. In einem Interview mit Hairapetian im „Spirit“ sagte Akin: „Du bist Armenier. Ich bin Türke. Es ist unsere Geschichte. Deine und meine, unsere gemeinsame Geschichte. Wir müssen das zusammen aufarbeiten.“

Der Film beginnt mit einem Idyll: In Mardin, ganz im Südosten der heutigen Türkei, lebt der junge armenische Schmied Nazaret mit seiner Familie. Dort, im Osmanischen Reich, konnten die Armenier lange Zeit recht unbehelligt ihren christlichen Glauben leben. Eines Nachts treibt die türkische Gendarmerie alle Männer zusammen und trennt sie von ihren Familien. Nazaret gelingt es, den Horror des Völkermordes zu überleben. Erst später erfährt er, dass seine Töchter überlebt haben. Es beginnt eine Odyssee auf der Suche nach ihnen.

Am Sonntag, 3. Mai, stellen Hairapetian und Akin in einer Matinee um 10.30 Uhr Elia Kazans Meisterwerk „America, America“ (Die Unbezwingbaren, USA 1963) vor. Hairapetian kannte Kazan persönlich und wird in den Film einführen. Außerdem wird die 90-jährige armenische Schauspielerlegende Krikor Melikyan erwartet. Der Schauspieler verlor seine Großeltern beim Völkermord.

Den selten gezeigten, großen Hollywoodfilm hat sich Akin gewünscht, da dieser erstmals den Genozid thematisierte. Kazan verarbeitet in seinem Drama autobiografische Erfahrungen und Motive aus der Lebensgeschichte seines Onkels und thematisiert damit erstmals in einem Spielfilm den Genozid. Er erzählt die leidvolle Odyssee eines jungen Griechen aus Anatolien, der Anfang des Jahrhunderts mit einem Armenier vor den Repressionen ins gelobte Traumland Amerika flüchten will.

Am Mittwoch, 6. Mai, 17.30 Uhr, zeigt das Caligari dann „Ararat“ von Atom Egoyan. Der Spielfilm erzählt von dem fiktiven armenischen Regisseur Edward Saroyan, der das Schicksal seines Volkes in einem epischen Film verarbeitet. Unweigerlich werden dabei alle Beteiligten am Set in die Nachwirkungen der historischen Ereignisse hineingezogen.

Eintrittskarten zu 6 Euro, ermäßigt 5 Euro, gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse der Caligari Filmbühne.

Hintergrund:
Am 24. Mai 1915 erfolgten die ersten Verhaftungen armenischer Intellektueller in Konstantinopel, einen Monat später wurde das „Deportationsgesetz“ erlassen, in dessen Folge ungezählte Armenier den Tod fanden.

Hinweis an die Redaktionen:
Fotos zum Film „The Cut“ und zu Fatih Akin in druckfähiger Auflösung sind als Download unter http://presse.pandorafilm.de/list.php?movie=the-cut zu finden.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
Marc Hairapetian, Krikor Melikyan und Fatih Akin (v.l.). Foto: Alex Adler
Marc Hairapetian, Krikor Melikyan und Fatih Akin (v.l.). Foto: Alex Adler

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