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Carol-Nachman-Preis und -Medaille für Rheumatologie 2015 verliehen
Mit 37.500 Euro ist der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie einer der höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik. Ein japanischer und ein deutscher Forscher haben in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung erhalten. In diesem Jahr wurden auch erstmals zwei Wissenschaftler mit der Carol-Nachman-Medaille der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie geehrt; sie ist mit 2.500 Euro dotiert.
Am Freitag, 29. Mai, hat Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich den Carol-Nachman-Preis an den japanischen Forscher Professor Kazuhiko Yamamoto, M.D., Ph.D., Tokyo, und an den deutschen Forscher Professor Dr. med. Univ. Georg Schett, Erlangen, übergeben. Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie, der zu gleichen Teilen an die beiden Wissenschaftler geht, wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit.

Nach Angaben des Kuratoriums des Carol-Nachman-Preises wird Professor Yamamoto für seine herausragenden Beiträge zur Pathogenese (Entstehung und Entwicklung) der rheumatoiden Arthritis geehrt. „Durch die kombinierte Anwendung unterschiedlicher Methoden aus dem Bereich der genetischen Epidemiologie, der funktionellen Genetik und der Immunologie, hat er nicht nur unser Verständnis der multifacettierten Pathogenese der rheumatoiden Arthritis erheblich verbessert, sondern auch Ansätze für die Entwicklung neuer und notwendiger therapeutischer Maßnahmen für dieses Krankheitsbild aufgezeigt“, heißt es im Urkundentext.

Professor Schett hat das Kuratorium durch seine entscheidenden Beiträge auf dem Gebiet der Osteoimmunologie zur Aufklärung des Zusammenhangs zwischen Immunsystem und Knochen überzeugt. In der Urkunde steht unter anderem: „Sein Verdienst ist die Identifizierung wesentlicher Moleküle, die bei Entzündungen wie der rheumatoiden Arthritis den Knochenabbau lokal bedingen, gleichzeitig aber auch zu einem systemischen Knochenverlust (Osteoporose) führen. Ebenso konnte er zeigen, dass eine Hemmung dieser Moleküle zu einer vermehrten Knochenneubildung führt. Diese Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung neuer Therapien, durch die krankheitsspezifisch gezielt in den Knochenstoffwechsel eingegriffen werden kann.“

Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Professor em. Dr. med. Wolfgang L. Gross, Hitzhusen, und Professor Dr. med. Hans-Hartmut Peter, Freiburg, als Träger der Carol-Nachman-Medaille. Die Carol-Nachman-Medaille wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen. Die beiden Mediziner teilen sich auch in diesem Fall das Preisgeld.

Professor Gross sind ganz wesentliche pathogenetische, klinische, epidemiologische und therapeutische Erkenntnisse zur Krankheitsgruppe der entzündlichen Gefäßerkrankungen zu verdanken. Das von ihm gegründete Vaskulitiszentrum in Lübeck-Bad Bramstedt ist bis heute national und international beispielgebend. Der Urkundentext führt weiter aus: „Mit seinen langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in den deutschen wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Inneren Medizin, Immunologie sowie der Rheumatologie – davon 2002 bis 2004 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie – hat er die Entwicklung der Rheumatologie und Immunologie entscheidend geprägt.“

Professor Peter widmete sein wissenschaftliches Denken und Leben dem Immunsystem und dessen klinischer Bedeutung für die Rheumatologie. „Die Bandbreite seiner Forschungen umspannt und verbindet die Extreme des aberranten Immunsystems und reicht von angeborenen und erworbenen Immundefizienzen bis zu hochaktiven Autoimmunsyndromen des menschlichen Organismus. Mit seiner Forschung und Arbeit prägte er nachhaltig die immunologischen Aspekte der Rheumatologie. Sein Wirken ist daher auch untrennbar mit dem Einsatz für die klinische Immunologie als essenziellem Bestandteil der internistischen Rheumatologie verbunden“, so der Urkundentext.

Die Auszeichnungen wurden während einer Feierstunde im Großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses überreicht. Als Festredner konnte in diesem Jahr Dr. Alexander Klar, Direktor des Wiesbadener Museums, gewonnen werden. Er sprach zu dem Thema „Genie und Krankheit – wie Krankheit Künstler und Kunst beeinflusst“.

Die Auszeichnungen tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Seit 1972 wurde der Preis, inklusive der diesjährigen Preisträger, an 72 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Im Laufe der Jahre hat das Casino bereits rund 1,6 Millionen Euro dafür bereitgestellt (siehe beigefügte Pressemitteilung der Spielbank). Unterstützt wird der Carol-Nachman-Preis zudem von AbbVie Deutschland. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.

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Herausgeber:
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65183 Wiesbaden
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