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Stadtmuseum: Führung durch die Ausstellung „Industrie und Holocaust“
Eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Industrie und Holocaust: Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ bietet das Stadtmuseum am Markt am Sonntag, 18. November, von 11 bis 12 Uhr an.
Eine weitere Gelegenheit, um einen vertiefenden Einblick in die aktuelle Sonderausstellung im Marktkeller zu erhalten, bietet sich am kommenden Sonntag: Die internationale Wanderausstellung aus Erfurt, die wissenschaftlich hervorragend aufgearbeitet ist, behandelt die Firmengeschichte von „Topf & Söhne“. Anhand von Schlüsseldokumenten – wie firmeneigenen Akten, Notizen oder auch Abrechnungen – zeigt sich im Detail die Zusammenarbeit des Unternehmens mit der SS in den Jahren 1939 bis 1945. „Topf & Söhne“ war als feuerungstechnisches Unternehmen, gegründet Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem im Brauereiwesen aktiv. Mit Aufkommen der Brandbestattung in Deutschland machte sich die Firma mit dem Bau von Öfen für Krematorien einen Namen. Während der Kooperation mit der SS fertigte die Firma Verbrennungsöfen für Konzentrations- und Vernichtungslager.

Die Führung durch die Sonderausstellung macht besonders deutlich, wie ethisch schwerwiegend und illegal – selbst nach den Gesetzten der damaligen Zeit – dieses Vorgehen war. Ein ganz normales Unternehmen, das ganz normale Mitarbeiter beschäftigte, die von ihrem Arbeitsplatz Aussicht auf das Konzentrationslager Buchenwald hatten und zu Mitwissern und Mittätern wurden. Was die erhaltenen Unterlagen der Firma, der SS-Bauleitung und auch Verhörprotokolle aus Moskau nicht offenlegen, sind die Gedanken der beteiligten Akteure. Ihre Motivationen und Handlungsspielräume zu hinterfragen, ist einer der Ansätze der Sonderausstellung. Die Führung im Stadtmuseum hält viele Hintergrundinformationen bereit und lädt die Besucherinnen und Besucher auch zum Dialog ein. Im Anschluss können Interessierte die halbstündige Dokumentation des Erinnerungsortes „Topf & Söhne“ ansehen. Wer darüber hinaus an der Ausstellung interessiert ist, dem ist der Begleitkatalog zur Ausstellung, der im Marktkeller zu erwerben ist, zu empfehlen.

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Herausgeber:
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