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Pressemitteilungen

Diese Seite enthält die Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Thema "Film", die vom städtischen Pressereferat an die Medien gegeben werden.
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Gedenktag im Caligari – Filme, Podiumsdiskussion und Filmgespräch
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zeigt die Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, zwei außergewöhnliche Dokumentarfilme und eine bewegende Filmbiografie. Eine Vorstellung wird von einer Podiumsdiskussion begleitet, eine von einem Filmgespräch. Karten zu 6 Euro pro Veranstaltung und Person, ermäßigt 5 Euro, gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, sowie täglich von 17 bis 20.30 Uhr an der Kinokasse der Caligari Filmbühne.
Den Anfang macht am Samstag, 17. Januar, um 20 Uhr der Film „Die Arier“ in der englisch-deutschen Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Alle 30 Minuten findet in Deutschland eine rechtsextreme Straftat statt. Mehr und mehr rassistische Aktionen werden mit dem Wort „Arier“ in Verbindung gebracht. Regisseurin Mo Asumang geht mit ihrem Dokumentarfilm der Frage „Was ist überhaupt ein Arier?“ nach, trifft dabei auf deutsche Neonazis, führende Rassisten in den USA, den berüchtigten Tom Metzger sowie Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Sie kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen und wird im Anschluss an die Filmvorführung an einer Podiumsdiskussion teilnehmen – zusammen mit Jamila Damou von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) Wiesbaden, Benno Hafeneger vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Marburg, Andreas Dickerboom vom Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und Nadine Golly vom Institut für Integrative Studien der Leuphana Universität Lünen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der HLZ statt.

Am Sonntag, 1. Februar, wird um 20 Uhr „Gibsy – Die Geschichte des Boxers Johann Rukeli Trollmann“ gezeigt. Johann Rukeli Trollmann ist Boxer, Lebemann und tragischer Held. „Gibsy“ erzählt dessen dramatische Geschichte: 1933 gewinnt er sensationell die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. Da er allerdings einer von den Nazis verfolgten ethnischen Minderheit angehört, wird ihm der Titel aberkannt. Aus Protest geht er als Karikatur eines „Ariers“ − mit weiß gepuderter Haut und hellen Haaren − in den nächsten Kampf. Eine folgenschwere Entscheidung. Im Anschluss findet ein Gespräch zwischen der Filmjournalistin Jutta Szostak und Ricardo Lenzi Laubinger sowie Wilhelm Steffens, den beiden Vorsitzenden der Sinti-Union Hessen e.V., statt. Beide waren in beratender Funktion bei den Dreharbeiten tätig. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz wird vorab ein Grußwort sprechen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Sinti-Union Hessen e.V. statt.

„Enjoy the Music. Die Pianistin Edith Kraus – vom Wunderkind durch Theresienstadt nach Israel“ läuft am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Februar, jeweils um 17.30 Uhr. Fünf Jahre begleiteten der Dokumentarfilmer Wilhelm Rösing und die Psychoanalytikerin Marita Barthel-Rösing die Pianistin Edith Kraus und haben mit ihr und einigen Weggefährten einen Blick auf ihre bewegende Lebensgeschichte geworfen. Kraus wurde in Wien geboren und studierte in den 1920er Jahren bei Artur Schnabel in Berlin als Meisterschülerin Klavier. 1942 wurde sie, zusammen mit ihren Angehörigen, in das Ghetto Theresienstadt gebracht. Während ihre gesamte Familie nach Auschwitz transportiert wurde, verblieb Kraus im Ghetto und überlebte den Zweiten Weltkrieg. Die Musik half ihr dabei, das Grauen zu ertragen. Sie wanderte nach Israel aus, wurde Klavierlehrerin und vergaß ihre eigene Karriere als Pianistin. Doch ihre Bewunderer entdeckten sie neu und sorgten dafür, dass ihr meisterliches Können wieder weltweit Gehör fand. Wilhelm Rösing und Marita Barthel-Rösing werden an beiden Veranstaltungen ihren Film persönlich präsentieren und im Anschluss für Fragen zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe um den diesjährigen Gedenktag am 27. Januar finden Interessierte im ausliegenden Programmheft „Erinnern an die Opfer. 27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.

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