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Veranstaltungskalender

Literaturfestival 23.6. "Ins Offene: Die Fiktion fürchtet nichts"

Wiesbadens großes Open-Air-Literaturfestival im Burggarten der Burg Sonnenberg, vom 19. bis 23.6.2024
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Die Veranstaltungen im Überblick am
== 21. Juni 2024 ==

11:30 Uhr: Lesefreuden beim Sonntagsfrühstück 

Die besten Buchempfehlungen Wiesbadener Buchhändler*innen. Buchhändler*innen in der Stadt lesen viel, um ihrer Kundschaft Empfehlungen geben zu können. Wir fragen nun nicht, wann sie es tun, sondern freuen uns, wenn sie ihre eigenen Lieblingsbücher auf dem Festival vorstellen. Und damit der sonntägliche Auftakt dieses Abschlusstages ein entspannter und kräftigender werden möge, ruft seine Frühstückszeit gerade danach, eigene Körbe, gefüllt mit tageszeitpassendem Inhalt an Nahrung und Getränk für Geist und Körper mitzubringen. An der Festivaltheke wird es begleitend genügend Kaffee und – wer mag – auch Kuchen geben. Und wem hören wir zu? Buchempfehlungen von: Christopher Deyer (Buch-Café Nero 39), Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm), Vera Anna (Buch VorOrt), Gudrun Olbert (Büchergilde Wiesbaden), Elke Deichmann (Buchhandlung spielen & LESEN) und Vanessa Engeln (Schwarte Buch & Café). Es liest: Patrick Twinem / Moderation: Armin Conrad Veranstaltung in Zusammenarbeit mit inhabergeführten Wiesbadener Buchhandlungen.

13:30 Uhr: Suppenlesung: Kurt Tucholsky, Lesung aus „Schloss Gripsholm“ und „Rheinsberg“

Wie nähern Schriftsteller sich dem Ereignis der Liebe? Kurt Tucholsky tut es in verspielt melancholischer Leichtigkeit in den Erzählungen „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“ und „Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte“. „Rheinsberg“ ist Tucholskys Debüt und wurde als literarische Idylle, in der sich sein verliebtes Pärchen befindet, ein großer Publikumserfolg. In „Schloss Gripsholm“ kommt Tucholsky der Aufforderung seines Verlegers Rowohlt nach, eine „leichte Liebesgeschichte“ zu schreiben. Der Ich-Erzähler verbringt daraufhin Urlaub mit seiner „Prinzessin“ Lydia in Schweden, mietet sich im Schloss Gripsholm ein und verbringt mit Lydia und deren Freundin eine Nacht zu dritt. Kurt Tucholsky, geb. 1890 in Berlin, arbeitete als Lyriker, Prosaist, Kunstkritiker und Journalist. 1930 emigrierte er nach Schweden. 1933 verbrannten die Nationalsozialisten seine Bücher. Er starb 1935. Es liest: Mario Krichbaum / Moderation: Arno Goßmann Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verlagshaus Römerweg (Wiesbaden).

15:00 Uhr: „Gestrandet“, Lesung mit 5 Schauspieler*innen und Gespräch mit der Verlegerin Donata Kinzelbach

Zwölf Männer und eine Frau machen sich auf den Weg, illegal in einem Boot von Marokko nach Spanien zu gelangen. Sie alle tragen ihre je eigenen Hoffnungen mit sich ins Land der Verheißung. Ein Schiffsbruch macht sie alle zunichte. Wie in einem antiken Chor lässt der Autor die einzelnen Stimmen auftreten und ihr Schicksal, ihre Illusionen und Niederlagen in oft atemloser Heftigkeit vortragen. Der Autor will dem Drama „durch die Literatur eine menschliche Dimension geben“. Das Buch ist ausgezeichnet mit dem Prix Grand Atlas Maroc. Auf dem Literaturfestival wird es vorgestellt in Vorausschau auf den Themenschwerpunkt „Flucht und Vertreibung“ des exground filmfest (15.-24.11.24). Youssouf Amine Elalamy (*1961) gilt als neuer Star der marokkanischen Literatur. Studienaufenthalte in Frankreich und den USA verarbeitet er in preisgekrönten Werken. Heute lehrt er Stilkunst und Medienkunde an der Universität von Kenitra. Donata Kinzelbach: Der Kinzelbach Verlag in Mainz (gegründet 1987) ist spezialisiert auf die Literatur der Maghrebstaaten in deutscher Erstübersetzung. 2008 wurde der Verlegerin für ihr Engagement des Brückenbauens zwischen Kulturen das Bundesverdienstkreuz verliehen. Es lesen: Pascal Fey, Mario Krichbaum, Hanns Jörg Krumpholz, Grit Schade, Patrick Twinem / Moderation: Jutta Szostak Veranstaltung in Kooperation mit dem exground filmfest.

16:30 Uhr: Dorothee Riese: „Wir sind hier für die Stille“, Lesung und Autorinnengespräch

Die Geschichte einer Kindheit als soziales Experiment: Anfang der 1990er Jahre wandert die fast sechsjährige Judith mit ihren Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Ihr Ziel ist ein abgelegenes Dorf in Transsilvanien am Rande der Karpaten. Mit wachem Blick erkundet sie den Ort, seine Menschen, Geschichte und Sprache. Bald wird sie zur Wahlenkelin der alten Siebenbürger Sächsin Lizitanti. Und sie lernt Irina kennen, die mit ihrer Ziege im Milchauto mitfährt. Irina ist eine Romni. Judith möchte das auch sein, Irina aber lehnt das kategorisch ab. Bald stellt der Widerspruch zwischen mitgebrachter Utopie und vorgefundener Realität die Familie vor immer größere Probleme. Dorothee Riese, geboren 1989 bei Göttingen und in Rumänien aufgewachsen, studierte Literatur, Slawistik und Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas an internationalen Universitäten. Zum Studium des literarischen Schreibens kam sie nach Leipzig. Sie arbeitete an der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar und ist für das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Lesung: Katja Straub / Moderation: Marita Hübinger

18:00 Uhr: Lesung aus „Lichtungen“ von Iris Wolff mit Viola Pobitschka & Manfred Beilharz (Konzept)

Iris Wolff ist in Siebenbürgen im Vielvölkerstaat Rumänien geboren und lebt in Freiburg im Breisgau. – „Lichtungen“: Lev und Kato kennen sich seit frühen Kindertagen: auf Geheiß der Klassenlehrerin bringt die elfjährige Kato dem damals bettlägerigen Lev seine Schulaufgaben nach Hause. Auch lange danach reißt ihre besondere innige Beziehung nicht ab. Doch direkt nach der politischen Wende in Europa will die künstlerisch begabte Kato die große Welt erkunden und folgt einem Globetrotter aus Hamburg. Während Lev, wie sie Teil der deutschsprachigen Minderheit, weiterhin im vertrauten Rumänien bleibt. Bis er eine Postkarte aus Zürich erhält: „Wann kommst Du?“ Die meisterhafte Erzählung einer berührenden Freundschaft handelt auch davon, was es braucht, sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. Lesung mit Viola Pobitschka und Manfred Beilharz (Lesefassung)

19:30 Uhr: Zu Gast aus San Sebastián: Beñat Sarasola, Lesung und Autorengespräch (Deutsch und Spanisch)

Im Anschluss: Abschlussfest Im letzten Jahr haben mit Luisa Etxenike und ihrem Roman „Cruzar el agua“ („Das Wasser überqueren“) erstmalig eine Autorin aus unserer Wiesbadener Partnerstadt San Sebastián/dem Baskenland eingeladen, deren Werk noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Wir haben die deutsche Textübersetzung eines Romanauszugs bei Eva Srna in Auftrag gegeben und diese auf dem Festival vorgestellt. Auch in diesem Jahr haben wir wieder eine Einladung ausgesprochen: Beñat Sarasola wird Fragmente seines Romans, den er dieses Jahr veröffentlichen wird, vorab auf dem Festival vorstellen. Und wir veranlassen dazu die deutsche Übersetzung eines Textauszugs. Beñat Sarasola, geb. 1984 in San Sebastián, studierte Philosophie, Literaturtheorie und vergleichende Literaturwissenschaft. Zurzeit unterrichtet und forscht der Doktor der Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität des Baskenlands. Er ist Autor von zwei Gedichtbänden, Essays und einem Roman. Er hat eine baskische Gedichtsammlung herausgegeben und den Roman „Nemesis“ von Philip Roth ins Baskische übersetzt. Sarasola war Moderator und Regisseur der Literatursendung „Sautrela“ im baskischen Fernsehen. Im Herbst wird er seinen zweiten Roman veröffentlichen. Auf Deutsch liest: Hanns Jörg Krumpholz / Moderation: Rita Thies & Kirsten Brandt (Dolmetscherin: Kirsten Brandt) Veranstaltung in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein San Sebastián, der an diesem Tag auch dafür sorgt, dass bester baskischer Wein genossen werden kann.


Hinweis

Eintritt kostenfrei für alle Veranstaltungen.
Ort: Burggarten der Burg Sonnenberg, Talstr. 5, 65191 Wiesbaden


Die verschiedenen Büchertische bieten Ihnen Gelegenheit zum Stöbern.


Veranstaltungsort

Burg und Burggarten Sonnenberg
Talstraße 5
65191 Wiesbaden-Sonnenberg
Haltestellen
ESWE-Buslinien 16 vom Hauptbahnhofs und Linie 18 vom Luisenplatz bis Haltestestelle "Hofgartenplatz" .

Veranstalter

Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Termine

Sa     Uhr   

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