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Kreidel, Christian Wilhelm

Verlagsbuchhändler, Verleger

geboren: 26. März 1817 in Wiesbaden
gestorben: 23. September 1890 in Wiesbaden


Details

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Kreidel gründete 1843 in Wiesbaden eine Buchhandlung. Ab 1853 unterhielt er zudem einen belletristischen Journalzirkel, dessen Hefte wie „Die Grenzboten“ oder „Die fliegenden Blätter“ zu den Abonnenten gebracht und von dort wieder abgeholt wurden.

Im Laufe der Jahre entfaltete Kreidel eine beachtliche wissenschaftliche Verlegertätigkeit, die sich auf naturwissenschaftliche Autoren aus Wiesbaden spezialisierte. So sorgte er u.a. für die Verbreitung der Werke von Carl Remigius Fresenius (Chemie), Hermann Pagenstecher (Augenheilkunde), oder auch Carl Theodor Ludwig Neubauer (Weinchemie).

Ein weiterer Schwerpunkt in Kreidels Programm war die Eisenbahnliteratur. So verlegte er schon ungewöhnlich früh (1844) einen „Almanach“ für die Fahrgäste der Taunus-Eisenbahn, ab 1846 das auch international bekannte „Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens“ des Eisenbahnpioniers Gottlieb Heinrich Franz Edmund Heusinger von Waldegg.

Aber auch die historischen Disziplinen vernachlässigte er nicht. Neben der monumentalen „Geschichte von Nassau“ (Theodor Schliephake/Karl Menzel, 1866-1889, in 8 Bänden) ist hier vor allem die erste systematische Limes-Beschreibung „Der römische Grenzwall in Deutschland“ von Carl August von Cohausen zu nennen.

Bei den Wiesbadenern selbst verschaffte er sich nicht nur durch die Stahlstichsammlung „Album von Wiesbaden“ bleibende Erinnerung, sondern auch durch seine großzügige Stiftungstätigkeit (Damenheim Kreidelstift, Zimmermann'sche Stiftung). Auch sein Wohnhaus (heute Kapellenstr. 17) überließ er testamentarisch einem Hilfsverein. Zu seinem Gedenken hat die Stadt Wiesbaden eine Straße nach ihm benannt.

Christian Wilhelm Kreidel wurde in Wiesbaden beerdigt, sein Grab ist heute jedoch nicht mehr erhalten.

Literatur