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Gustav-Freytag-Denkmal

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Das Gustav-Freytag-Denkmal im hinteren Teil des Kurparks in Wiesbaden wurde von dem Bildhauer Fritz Schaper (1841–1919), einem Vertreter der Berliner Bildhauerschule, geschaffen und am 28.05.1905 enthüllt.

Es zeigt den Schriftsteller Gustav Freytag in reiferem Alter überlebensgroß in weißem Marmor, aufrecht auf einem aus Muschelkalk gefertigten hohen Sockel stehend. Freytag ist mit Anzug und Mantel bekleidet und hält in der linken Hand ein Buch. Oberhalb der im Halbkreis angelegten zum Sockel führenden Stufen ist mittig eine Brunnenschale für einen delfinköpfigen Wasserspeier angebracht, wohl ein Hinweis auf die Wertschätzung, die Gustav Freytag den Wiesbadener Quellwässern entgegenbrachte. Der Wasserspeier wurde anlässlich des 125. Geburtstages der Wiesbadener Wasserwerke 1995 wieder aktiviert, ist heute jedoch still gelegt.

Rechts und links des Standbilds verlaufen zwei bogenförmige Balustraden; deren Ende bildet jeweils eine aus zwei Putten bestehende marmorne Gruppe, die auf aus Muschelkalk gefertigten Podesten steht. Die beiden Putten auf der rechten Seite halten eine Schriftrolle und eine Theatermaske – als Hinweis auf Freytags Theaterstücke, die auf der linken Seite lesen in einem Buch. Freytag hielt sich schon seit seinem 60. Lebensjahr regelmäßig zur Winterkur in Wiesbaden auf und ließ sich dort schließlich ganz nieder.

Das Denkmal wurde auf Initiative von Freunden Gustav Freytags in Auftrag gegeben, die die nötigen Geldmittel nach kurzer Zeit bereitstellen konnten.

Literatur

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden II – Die Villengebiete. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2. erw. Aufl., Stuttgart 1996 [S. 160].

Gustav-Freytag-Denkmal, ca. 1972 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F001-3159, Urheber: Joachim B. Weber
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