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Pressemitteilung

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Aktuelle Stadtanalyse behandelt Zufriedenheit und persönliche Lebensqualität der Wiesbadener
„Leben in Wiesbaden“ 2018: An der Bürgerumfrage, die vom Amt für Statistik und Stadtforschung durchgeführt wurde, beteiligten sich 4127 Personen zwischen 18 und 90 Jahren.
In diesem Rahmen wurde auch um Auskunft über das eventuelle Vorliegen einer Behinderung bei der befragten Person oder einem Haushaltsmitglied gebeten. Von 100 Befragten gaben 18 an, selbst behindert zu sein, bei weiteren 9 liegt bei einer anderen Person im Haushalt eine Behinderung vor. Ihre Zufriedenheit bzw. die Zufriedenheit aller Befragten mit verschiedenen Aspekten des persönlichen Lebens stehen im Fokus dieses Berichtes.

Wie lässt sich die Gruppe der Befragten mit Beeinträchtigung charakterisieren? Sie ist in der Tendenz älter und „männlicher“ als Befragte ohne Behinderung. Knapp 60 Prozent der Wiesbadener/-innen mit Behinderung sind im Ruhestand (zum Vergleich 17 Prozent der Nichtbehinderten), weitere 26 Prozent gehen in Voll- oder Teilzeit einer Erwerbstätigkeit nach (zum Vergleich 67 Prozent der Nichtbehinderten). Die Einkommenssituation der Befragten mit Handicap ist schlechter als die der Befragten ohne Behinderung: 34 Prozent der Behinderten sind im untersten Einkommensquartil, aber nur 18 Prozent der Nichtbehinderten.

Wie beurteilen Wiesbadener/-innen mit Behinderung ihre persönliche und die allgemeine Lebensqualität? Mit ihrer persönlichen Lebensqualität sind Befragte mit Beeinträchtigung tendenziell weniger zufrieden als Befragte ohne Behinderung. So sind zum Beispiel 57 Prozent der Befragten mit und im Vergleich dazu 68 Prozent der Befragten ohne Behinderung (sehr) zufrieden mit den Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben. Demgegenüber sind Wiesbadener/-innen mit eigener Behinderung hiermit zu 15 Prozent (sehr) unzufrieden. Am deutlichsten wird die unterschiedliche Zufriedenheit der Personen mit und ohne Behinderung beim Gesundheitszustand, mit dem immerhin 43 Prozent der Behinderten (sehr) zufrieden sind, aber 84 Prozent der Nichtbehinderten. Kaum Unterschiede gibt es bei der Beurteilung der Lebensqualität in Wiesbaden insgesamt: Die Mehrheit der Befragten – egal ob mit (59 Prozent) oder ohne (61 Prozent) Behinderung - ist damit zufrieden oder sehr zufrieden.

Welche kommunalpolitischen Themen brennen Wiesbadener-/innen mit Behinderung auf den Nägeln? Die „Top 3“ sind die „Schaffung preisgünstigen Wohnraums“, die „ Sicherung eines selbstständigen Lebens und der Pflegesituation für ältere Menschen“ und „Armut und soziale Ausgrenzung bekämpfen“. Alle drei Bereiche werden von Befragten mit Behinderung stärker priorisiert als von Wiesbadener/-innen ohne Handicap.

Betrachtet man die Ergebnisse für alle Befragten, sind 77 Prozent der Wiesbadener/-innen mit ihrer derzeitigen Lebenssituation insgesamt sehr zufrieden oder zufrieden. Auch differenziert nach unterschiedlichen Teilbereichen überwiegt die Zufriedenheit deutlich: Am besten werden die Wohnsituation und der Gesundheitszustand bewertet (76 Prozent bzw. 75 Prozent sind hiermit sehr zufrieden oder zufrieden), am geringsten ist die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer frei verfügbaren Zeit (58 Prozent).

Ältere bewerten ihre verfügbare Freizeit besser als Befragte mittleren Alters. Während Befragte mit hohem Ausbildungsabschluss und Einkommen hiermit nur durchschnittlich zufrieden sind, schätzen sie jedoch ihre Möglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sehr positiv ein. Hinsichtlich ihrer gesamten persönlichen Lebenssituation sind Wiesbadener/-innen ohne Migrationshintergrund, mit hohem Einkommen und in Paarhaushalten alles in allem zufriedener als ihre Vergleichsgruppen. Während Wiesbadener/-innen über 70 Jahren mit ihrer persönlichen Lebenssituation insgesamt am zufriedensten sind, sinkt die Gesundheitszufriedenheit mit fortschreitendem Alter kontinuierlich.

Der Bericht zeigt auch, dass berufliche und finanzielle Zufriedenheit oft eng miteinander verknüpft sind. Es gibt jedoch auch Unterschiede: Männer sind finanziell und beruflich häufiger zufrieden als Frauen und die finanzielle Zufriedenheit steigt - im Gegensatz zur beruflichen Zufriedenheit - kontinuierlich mit dem Alter. Paare ohne Kinder im Haushalt geben unter allen Haushaltsformen beiden Aspekten die besten Bewertungen.

Der Vergleich mit Daten aus den Jahren 2014 und 2016 zeigt: Weder hinsichtlich der Zufriedenheit mit unterschiedlichen Lebensaspekten noch ihrer Lebenssituation insgesamt haben sich für die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener wesentliche Veränderungen vollzogen.

Wer an Details interessiert ist, wird im Internet fündig: Die Wiesbadener Stadtanalyse kann unter www.wiesbaden.de/umfrage kostenfrei heruntergeladen werden.

Für Rückfragen steht das Amt für Statistik und Stadtforschung zur Verfügung,
Telefon (0611) 315691, Fax (0611) 313962, E-Mail: amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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