„Schnelle Genehmigungsverfahren sind ein Standortvorteil für Wiesbaden! Der digitale Bauantrag ist daher ein Meilenstein“, zeigt sich Baudezernent Andreas Kowol überzeugt zum flächendeckenden Start des volldigitalen Genehmigungsverfahrens in Wiesbaden. 

„Das Bauantragsverfahren gehört zu den komplexesten Verwaltungsverfahren. Die vollständige Digitalisierung macht das Verfahren für alle Beteiligten transparenter und effizienter“, erklärt die Amtsleiterin der Bauaufsicht Wiesbaden, Sandra Matzenauer. Sie sieht ihre Mitarbeitenden für den Umstieg auf das volldigitale Verfahren bestens gewappnet: „Da wir bereits seit Anfang des Jahres die Anträge hybrid – also digital und analog – annehmen und digital bearbeiten, sind wir technisch und organisatorisch optimal vorbereitet.“ 

So funktioniert der digitale Bauantrag: Bauherrinnen, Bauherren und Planende registrieren sich einmalig im Bauportal und bereiten alle nötigen Unterlagen digital als PDF-Dateien vor. Sämtliche Angaben werden online eingegeben, alle erforderlichen Dokumente wie Bauzeichnungen, Baubeschreibungen und Nachweise digital hochgeladen. Die digitale oder qualifizierte Signatur ersetzt die bisherige Unterschrift auf Papier. 

Die Bauaufsicht prüft sämtliche Unterlagen digital; auch die beteiligten Ämter innerhalb der Stadtverwaltung werden digital eingebunden. Die Kommunikation läuft vollständig elektronisch über das Portal. Die Baugenehmigung kann schließlich als PDF-Dokument heruntergeladen werden. 

Die wichtigsten Vorteile:

·         Schneller und effizienter: Keine Postlaufzeiten, keine Medienbrüche, schnellere Kommunikation zwischen allen Beteiligten

·         Transparent: Weniger Nachforderungen durch bessere Abstimmung

·         Einfacher: die Schriftform entfällt - das System setzt die Unterschrift auf Antrag und Pläne; ihre Echtheit wird durch die Registrierung bestätigt

·         Ressourcenschonend: Keine Druck- und Plotterkosten, keine physischen Aktenberge, digitale Archivierung spart Kosten und Fläche

·         Besonders Bauherrschaften und Entwurfsverfassende profitieren von der erheblichen Zeitersparnis. 

Vom Pilotprojekt zum Regelbetrieb: Die Bauaufsicht Wiesbaden hatte bereits als eine der hessischen Pilotbehörden seit März 2024 den Testbetrieb gestartet, wobei sie die Digitalisierung schon länger vorantreibt. Das Bestandsarchiv mit über drei Kilometern Bauakten wurde bereits seit 2022 digitalisiert; die Akteneinsicht erfolgt vollständig online. Die Baulastauskunft läuft schon seit 2013 elektronisch und verzeichnet rund 1.600 Anfragen pro Jahr. 

Hintergrund:

Das Bauportal Hessen (DigiBauG) ist Hessens zentrale Anlaufstelle für die papierlose Baugenehmigung mittels bundeseinheitlicher Kommunikationsstandards. Das Portal stellt eine Ende-zu-Ende-Lösung dar, um Bauanträge digital einzureichen, online zu beteiligen und elektronisch zu bescheiden. Es ermöglicht, hessenweit die gesamten Genehmigungsprozesse einheitlich, durchgängig und medienbruchfrei abzuwickeln. 

Das Bauportal wurde vom kommunalen Gebietsrechenzentrum ekom21 – KGRZ Hessen im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) unter Berücksichtigung und Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen u. a. der DSGVO entwickelt und wird in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Datenschutzbeauftragten kontrolliert. 

Link zum Bauportal: https://portal-civ-bau.ekom21.de/civ-bau.public/start.html?oe=00.00.Bau&app=Bauportal (Öffnet in einem neuen Tab)