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Esmahan Aykol: Krimistipendiatin 2017

Im Jahr 2017 vergab die Landeshauptstadt Wiesbaden das Krimistipendium an die türkische Autorin Esmahan Aykol. Sie war im März 2017 für vier Wochen in Wiesbaden zu Gast.

Das mit 4.000 Euro dotierte Krimistipendium der hessischen Landeshauptstadt ging im Jahr 2017 an die aus der Türkei stammende Autorin Esmahan Aykol. Damit erhielt im neunten Jahr des Krimistipendiums erstmals eine Autorin die Möglichkeit, sich vier Wochen in Wiesbaden aufzuhalten, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum stammt. Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne geboren und wuchs in der Türkei auf. Während ihres Jurastudiums zog sie nach Berlin, wo sie noch heute einen Wohnsitz hat. Momentan lebt die Autorin und Journalistin, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, überwiegend in Istanbul. In der Türkei gehört Esmahan Aykol zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen, auch in Deutschland ist sie mit ihren fünf ins Deutsche übersetzten Romanen bekannt. Während ihres Stipendiums im März hat sie an einem von ihrem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi geschrieben und in der Jury des FernsehKrimifestivals mitgewirkt.

In ihren humorvollen Krimis spielt Esmahan Aykol gekonnt mit kulturellen Identitäten und entlarvt dabei manches Vorurteil. Voller Ironie und Scharfsinn räumt sie mit deutschen und türkischen Klischees auf. Migration ist ein Thema, das immer in den Krimis von Aykol mitschwingt.

Die Autorin und Journalistin Esmahan Aykol scheut sich auch in krisenbelasteten Zeiten nicht, sich zu positionieren und öffentlich für demokratische Werte in der Türkei einzutreten. Wie Aykol selbst tritt auch die Hauptfigur ihrer Krimireihe, Kati Hirschel, als Vermittlerin zwischen der Türkei und der westlichen Welt auf. Mit der Figur einer in Istanbul lebenden deutschen Buchhändlerin, die sich gerne selbst auf Verbrecherjagd begibt, hat Aykol eine emanzipierte und starke Frauenfigur geschaffen. Die Kriminalfälle beleuchten stets auch aktuelle politische Zustände in der Türkei kritisch. Im aktuellen Roman "Istanbul Tango" geht es um Korruption in den Medien. Bisher sind in der Reihe die Romane "Hotel Bosporus", "Bakschisch", "Scheidung auf Türkisch" und "Istanbul Tango" erschienen.

Lesung und Werkstattgespräch

Am 3. März 2017 hatte sie sich bei einem Werkstattgespäch und einer Lesung in der Villa Clementine vorgestellt.

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