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Wiesbadener Krimi-Stipendium 2020 für Max Annas

Die hessische Landeshauptstadt hat das Krimi-Stipendium 2020 an den Schriftsteller Max Annas vergeben. Er lebte und arbeitete im März 2020 für vier Wochen in Wiesbaden.

Das mit 4.000 Euro dotierte Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden ging im Jahr 2020 an den Schriftsteller Max Annas. In der hessischen Landeshauptstadt freute man sich, das Krimistipendium an einen Autor vergeben zu können, der zu den Shooting-Stars der letzten Jahre gehört. Die Kriminalromane von Max Annas beeindrucken vor allem anhand ihrer oft brüchigen Figuren, aus denen er ein ganzes Gesellschaftstableau entwickelt.

Max Annas im März 2020 zu Gast in Wiesbaden

Während seines Stipendiums hat Max Annas im März vier Wochen lang in Wiesbaden gelebt und gearbeitet, an einem von seinem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi geschrieben und in der Jury des FernsehKrimifestivals mitgewirkt.

Max Annas wurde 1963 in Köln geboren und war lange Zeit als Redakteur und Journalist tätig. Zurzeit lebt er in Berlin, nachdem er lange in Südafrika an der Universität von Fort Hare in East London in der Provinz Ostkap zu südafrikanischem Jazz geforscht hat. Er wurde dreimal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, zuletzt 2019 für seinen Roman "Finsterwalde".

Dem Autor gelingt es in seinen Büchern eindrücklich, die Auswirkungen politischer Herrschaftsstrukturen auf die Bevölkerung eines Landes nachzuzeichnen. Sei es in seinen Romanen, die in Südafrika spielen und sich mit der Apartheid beschäftigen, oder jenen, die in Deutschland in der Gegenwart spielen, von der prekären Existenz Geflüchteter in Berlin handeln oder in einer dystopischen und utopischen Zukunft angesiedelt sind. Max Annas gelingt es beklemmend und spannend in seinen Kriminalromanen, die Mechanismen von Angst und Unterdrückung zu beschreiben. Auch in seinem neuen Roman "Morduntersuchungskommission" geht er den Wurzeln nationalistischer und rassistischer Bewegungen in Ostdeutschland auf die Spur, einem Thema, das über Jahrzehnte in der ehemaligen DDR tabuisiert worden ist.

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