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Sonic Memory Box - Outdoor-Hörstation vor dem Museum Wiesbaden

Zum Jubiläum des 110. Geburtstags des "Monuments Man" Captain Walter Ings Farmer wurde eine permanente Installation auf dem Museumsvorplatz eingeweiht. Der amerikanische Kunstschutzoffizier verfasste nach dem zweiten Weltkrieg das "Wiesbaden Manifesto", mit dem gegen einen geplanten Transport von 200 Meisterwerken in die Vereinigten Staaten protestiert wurde.

Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich anhand von sechs Audiotracks in deutscher und englischer Sprache mithilfe einer "Sonic Memory Box", einer Outdoor-Hörstation zum Kurbeln, über die Geschichte der "Monuments Men" und "Monuments Women" zu informieren.

Das Museum Wiesbaden war nach dem Zweiten Weltkrieg als "Central Collecting Point" – zunächst geleitet von Capt. Walter Ings Farmer –  für Kulturgüter ein wichtiger Anlaufpunkt für die US-amerikanischen Kunstschutzoffiziere.

Das Museum Wiesbaden durchlebte während des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach eine wechselvolle Geschichte. Von 1935 bis 1945, unter der Direktion von Hermann Voss, brach die dunkelste Zeit des Museums an. Voss war Sonderbeauftragter für ein von den Nationalsozialisten geplantes Linzer "Führermuseum" und erwarb während seiner Amtszeit zahlreiche hochkarätige Gemälde, die in jüngerer Zeit auf ihre rechtmäßige Provenienz hin untersucht werden mussten oder aktuell noch untersucht werden.

Nach Kriegsende wurde das Gebäude zum "Central Collecting Point" der US-amerikanischen Truppen als Sammelstelle der in Bergwerken verborgenen Kunstschätze aus Berlin – darunter beispielsweise die Büste der Nofretete (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung im Neuen Museum) oder der "Mann mit dem Goldhelm" aus Rembrandts Umkreis (Gemäldegalerie), aber auch zu einem zentralen Ort für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter. Organisiert von der "Monuments, Fine Arts & Archives Section" wurden 345 Kunstschutzoffiziere, die "Monuments Men" und "Monuments Women" damit betraut, die kulturellen Schätze im zerstörten Nachkriegsdeutschland zu schützen und zu bewahren.

Das im Rahmen des Kulturförderprogramms "Hessen kulturell neu eröffnen" geförderte Projekt "Sonic Memory" ehrt die Arbeit dieser besonderen Einheit der US-Armee mit einer Outdoor-Hörstation vor dem Museum Wiesbaden. 

Hörstücke in Deutsch und Englisch

Insgesamt sechs Audiospuren erzählen vom Central Collecting Point Wiesbaden, seinem ersten Leiter Walter Ings Farmer und dem von ihm formulierten "Wiesbaden Manifesto", das einzigartig in der deutschen Museumsgeschichte ist. Mit diesem Protestschreiben der Monuments Men wandten sich die amerikanischen Kunstschützerinnen und Kunstschützer gegen einen geplanten Transport von 200 Meisterwerke in die Vereinigten Staaten. Eine ergänzende Audiospur widmet sich der aktuellen Museumsarbeit von Restitution und Provenienzforschung.

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