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Dokumentation: Mahnung am Michelsberg

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) hat eine Dokumentation mit dem Titel "Mahnung am Michelsberg" herausgegeben.

Anlass des Erscheinens dieser Dokumentation ist die Übergabe der Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden an die Wiesbadener Bürgerschaft am Standort der 1938 zerstörten Synagoge am Michelsberg. Die Übergabe erfolgt am 27. Januar 2011 nach christlicher, am 22. Schwat des Jahres 5771 nach jüdischer Zeitrechung. Es ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, den Bundespräsident Roman Herzog 1996 als Gedenktag für alle Opfer des NS-Regimes eingeführt hat. Das Datum stehe, so Herzog damals "für Brutalität und Unmenschlichkeit, für Verfolgung und Unterdrückung, für die in perverser Perfektion organisierte Vernichtung von Menschen". Die Broschüre enthält einen kurzen Abriss der Geschichte der Juden in Wiesbaden. Sie erhebt freilich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Geschichte der Juden ist aber weit mehr als die Geschichte ihrer Verfolgung und Ermordung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das hat der neue Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann bei seiner Wahl im November 2010 deutlich gemacht. In diesem Sinne skizziert diese Broschüre auch die Anfänge der Juden in Wiesbaden, ihre Rolle in der Stadt, ihre wirtschaftlichen Erfolge und den gesellschaftlichen Aufstieg des jüdischen Bürgertums im 19. Jahrhundert, sodann ihre Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung, die Shoah. Schließlich geht es aber auch um die Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde nach der Befreiung Wiesbadens durch die Amerikaner im März 1945 und das blühende Gemeindeleben im Jahr 2011.

Die Broschüre kostet fünf Euro und kann bei der SEG per E-Mail unter infoseg-wiesbadende bestellt werden.

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