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Nassauische Touristikbahn

Am 15. November 1889 wurde von Wiesbaden aus eine Eisen­bahn­strecke eröffnet, die in die Geschichte des Bahn­baus als "Langen­schwal­bacher Bahn" eingegangen ist. Eine bedeutsame Rolle spielte sie in der Verkehrs- und Sozial­geschichte des Nassauer Landes als Bäder­bahn zwischen der Welt­kur­stadt Wiesbaden und dem angesehenen Frauen­heil­bad Langen­schwalbach, das im ausgehenden 19. Jahr­hundert ein Treff­punkt des europäischen Adels war.

1983 legte die Deutsche Bundes­bahn den Strecken­abschnitt von Wiesbaden nach Bad Schwal­bach still, 1986 folgte die Betriebs­einstellung zwischen Bad Schwalbach und Ketten­bach und im Jahr 2000 wurde der ver­bleibende Abschnitt zwischen Ketten­bach und Diez für den Eisen­bahn­verkehr geschlossen. Mitte der achtziger Jahre wurden Initiativen gestartet, um Teile der Eisen­bahn­strecke für den Personen- und Güter­verkehr zu reaktivieren, was auch gelang. Im Sommer 1986 gründete sich die Historisch-Technische Vereinigung Nassauische Touristik­bahn e.V., welche es sich zum Ziel gesetzt hat, die landschaftlich schöne und zugleich technisch anspruchs­volle Strecke von Wiesbaden-Dotzheim über Bad Schwalbach bis nach Hohen­stein (Nassau) als Museums- und Touristik­bahn zu erhalten. Der Betrieb und die Instand­haltung aller Anlagen erfolgt auch heute noch ausschließlich in ehren­amtlicher Freizeit­arbeit. Die Wichtig­keit dieser Aufgabe unterstrich am 28. August 1987 das Land Hessen, in dem es die kultur­historische Eisen­bahn­strecke unter Denkmal­schutz stellte. Nicht umsonst wird sie auch als das "längste Denkmal Deutsch­lands" bezeichnet.

Die Strecke, die durch beeindruckende Steigungen und Gefälle geprägt ist, wurde von Ostern bis Anfang Oktober an jedem Sonn- und Feiertag von den mit Dampf- oder Diesellokomotiven bespannten Zügen der Nassauischen Touristik­bahn befahren. Karten kann man unmittelbar vor Antritt der Fahrt am Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim erhalten. Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren zahlen nur den halben Preis. Ebenfalls besteht die Möglich­keit, sich beispiels­weise für Familien­feiern oder auch Vereins- oder Betriebs­ausflüge selbst einen Zug zu mieten.

Sperrung der Aartalbahn nach LKW-Unfall, Wiederinbetriebnahme geplant

Bei einem Verkehrsunfall im Herbst 2009 wurde die Brücke über die Flachstraße in Wiesbaden-Dotzheim durch einen LKW schwer beschädigt. Die Brücke – und damit faktisch auch die gesamte Aartal­bahn – wurde daher bis auf Weiteres für den Eisen­bahn­verkehr gesperrt. Deswegen konnte seitdem kein Fahrbetrieb der Nassauischen Touristik-Bahn auf der "Heimat­strecke" mehr stattfinden.

Im Frühjahr 2015 konnte der Verein nach langen Verhandlungen die gesamte denkmalgeschützte Strecke der Aartalbahn mit Unterstützung der Landes­haupt­stadt Wiesbaden von der Deutschen Bahn AG pachten. Seitdem wird von den ehrenamtlichen Helfern des Vereins intensiv an der Strecke für die Wiederaufnahme des Fahr­betriebes gearbeitet.

Bis dahin führt der Verein "Nassauische Touristik-Bahn" regelmäßig Fahrten außerhalb der eigenen Strecke durch. Besonders beliebt ist der Nikolaus-Express, der immer am ersten Samstag im Dezember mit einem Dampfsonderzug stattfindet.

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Eine Ausfahrt mit der nassauischen Touristikbahn auf der Aartalstrecke. wiesbaden.de
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