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Rückblick: Besuch bei der Leitstelle des Wiesbadener Ampelsystems

Der Arbeitskreis Stadtplanung, Bau und Verkehr des Seniorenbeirats Wiesbaden hat die Leitstelle des Wiesbadener Ampelsystems, kurz DIGI-V, besucht.

Rolf Schmidt, Leiter des Teams Verkehrstechnik, führte die Gruppe in einen großen Raum des Tiefbau- und Vermessungsamtes, der von einem Monitor in Kinoleinwandgröße beherrscht wurde. Hier wird von den Mitarbeitern der Leitstelle das Wiesbadener Ampelsystem überwacht.

Das DIGI-V System sei als ein großer Werkzeugkasten zu verstehen, mit dem aktuelle und zukünftige Verkehrssituationen in Wiesbaden beherrscht werden sollen, so Rolf Schmidt. Durch die im Stadtgebiet an den Ampeln befindlichen Wärmebildkameras kann perspektivisch an immer mehr Stellen in Wiesbaden der Verkehrsfluss so gesteuert werden, dass der innerstädtische Verkehr reibungslos funktioniert.

Zum Beispiel kann bei hoher CO2- oder Stickoxidbelastung der in die Stadt strömende Verkehr an der Peripherie so verzögert werden, dass die Belastungen innerhalb der Grenzwerte bleiben. Die sogenannten "Pförtnerampeln" sind dort installiert, wo sich stauender Verkehr nicht negativ auf die Umgebung auswirkt. Das erscheint manchen Autofahrern oftmals wie eine Schikane, macht aber in der Gesamtbetrachtung Sinn. So konnten die vorgeschriebenen Luftreinhaltebestimmungen für Wiesbaden eingehalten werden und es wurde kein Dieselfahrverbot eingeführt. Diese Parameter und die gesamte Verkehrssituation in und um Wiesbaden kann an dem Monitor in Echtzeit dargestellt werden.

DIGI-V - das lernende Digitalsystem

Das DIGI-V System, also das lernende und sich den Verkehrssituationen anpassende Digitalsystem, wird auf etwa 30 Prozent der Wiesbadener Ampeln angewendet. Die Prozesse müssen sehr umsichtig gestaltet werden, damit kein Verkehrschaos entsteht. Es gibt viele Ampeln, deren Schaltung sich Autofahrern nicht erschließt. Nach dem Einblick fällt es leichter, diese zu akzeptieren.

Zum Abschluss wurden noch Fragen nach der Zeiteinteilung von Fußgängerampeln gestellt. Rolf Schmidt beruhigte, dass, wer bei Grün die Fahrbahn betritt, diese in der Regel ohne Stress überqueren kann.

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