Fotoreportage "Cat Calls of Wiesbaden"

Treffen kann "Catcalling" alle, meist aber Frauen und insbesondere dann, wenn noch rassistische Beweggründe, wie zum Beispiel ein Migrationshintergrund oder eine Behinderung hinzu kommen.

Über Instagram rufen die "Cat Calls of Wiesbaden" Betroffene dazu auf, ihre Erlebnisse zu schildern und ziehen dann mit Straßenkreide los, um die Sprüche und Umstände möglichst am Ort des Geschehens, ergänzt um den Aufruf #Stoppt Belästigung anzukreiden - das sogenannte "Chalk Back".

Diese vermeintlichen "Komplimente" können je nach Situation auch als Belästigung oder Bedrohung aufgefasst werden und bei den so Angesprochenen zu Verunsicherung, Ohnmachts- und Schuldgefühlen führen. Die "Cat Calls of Wiesbaden" geben daher oftmals Personen, die sich mit ihren Erfahrungen an die Gruppe wenden, Verhaltenstipps, Rat und Hilfe und empfehlen gegebenenfalls spezialisierte  Beratungsstellen.

Meist auf der Basis eigener Erfahrungen mit "Catcalling" erleben die Engagierten ihren Einsatz als gute Möglichkeit, selbst auch Solidarität und Empowerment zu erleben. Daher ist es vielleicht kein Zufall, dass die meisten von ihnen in sozialen Berufsfeldern beziehungsweise Studiengängen zu finden sind.

Interessant war auch festzustellen, dass die "Cat Calls Frauen" sogar während der Ankreide-Aktion Anmache ausgesetzt waren. Sobald Michel, der einzige Mann der Gruppe, dabei war, passierte dies jedoch nicht. Verwunderlich? Nein, es wird nur deutlich, dass auch hinter dieser Form des Sexismus patriarchale Rollenmuster und Strukturen liegen, die es zu bekämpfen gilt. 

Bis Januar 2022 erhielten die "Cat Calls of Wiesbaden" bereits 133 Einsendungen, haben 117 "Chalk Backs" durchgeführt und 1.613 Followerinnen und Follower auf Instagram. Die Kontaktmöglichkeit zu den "Cat Calls of Wiesbaden" über Instagram ist @catcallsofwiesbaden.