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Von der Jugendbefragung (2017) zum Wiesbadener Handlungsprogramm "Jugend ermöglichen" (2019)

Am 21. November 2017 startete ein breit angelegter Beteiligungsprozess mit dem Ziel, zu den jugendlichen Themen Handlungsvorschläge zu entwickeln. Die Handlungsvorschläge wurden dann bewertet und zusammengefasst.

Am 21. November 2017 wurden die Ergebnisse der Jugendbefragung 2017 öffentlich vorgestellt: Jugendliche, Fachkräfte und Politik waren eingeladen. Die Jugendbefragung weist auf verschiedene Handlungsfelder hin, die in einem weiteren Prozess mit Jugendlichen und Fachkräften diskutiert wurden:

  1. Freizeit, Freizeitorte, Ferien
  2. Mobilität und Sicherheit
  3. Dazugehören in der Gesellschaft
  4. Produktive Problembewältigung
  5. Partizipation von Jugendlichen
  6. Engagement von Jugendlichen
  7. Informationsfluss

Sieben Themenbereiche - Sieben Workshops – Sieben Handlungsfelder

In den sieben Workshops ging es darum, sich zunächst einen Überblick zu schaffen: Was ist genau das Problem? Gibt es Experten oder andere Studien, die etwas dazu sagen können? Was ist das Ziel für das aufgeworfene Handlungsfeld? Und mit welchen Maßnahmen kann man die Ziele erreichen? Welche Ideen haben Fachkräfte, welche Ideen haben Jugendliche?

Die Workshop-Gruppen trafen sich ein halbes Jahr lang und entwickelten einen bunten Strauß an unterschiedlichsten Ideen, die immer wieder mit Jugendlichen besprochen wurden.

Im Juli 2018 war es dann so weit: Die Ideen wurden zusammengefasst und zunächst der Stadtverwaltung vorgelegt. Was sagen die betroffenen Fachabteilungen dazu, wie bewerten sie die Ideen? Haben sie vielleicht Ergänzungen oder Erfahrungen aus anderen Städten? Und wie dringlich sehen sie die Umsetzung?

Jugendbeteiligung - YOUTH STATEMENT!

Dann wurden Jugendliche eingeladen, ihre Meinung zu allen Handlungsfeldern abzugeben. Im Auftrag des Amtes für Soziale Arbeit begleitete der Stadtjugendring Wiesbaden e.V. acht Jugendliche dabei, eine Großveranstaltung zu organisieren.

Zum "YOUTH STATEMENT!" am 21. und 22. September 2018 im Palast Hotel Wiesbaden wurden alle Wiesbadener Jugendliche zwischen 14 bis 27 Jahren eingeladen, ihre Meinung kund zu tun: Welche Maßnahmen fanden sie wichtig, welche weniger wichtig? Wollten sie etwas ergänzend dazu sagen? Neben der Möglichkeit, die Maßnahmen zu kommentieren, gab es für die Jugendlichen im Rahmen des "Youth Statement" die Gelegenheit, in zwei Diskussionsrunden mit dem Oberbürgermeister Sven Gerich und dem Dezernenten für Soziales, Bildung, Wohnen und Integration, Christoph Manjura, teilzunehmen, was sehr guten Anklang fand.

Im nächsten Schritt wurde der fast fertige Bericht im Fachausschuss Jugend und Planung des Jugendhilfeausschusses am 5. Dezember 2018 ausführlich diskutiert; hatten die Fachkräfte noch Fragen, noch Ergänzungen? Und welche Maßnahmen sahen sie als wichtig und dringlich an?

Etwa 100 Fachkräfte beteiligten sich intensiv an der Entwicklung der Fragen, der Auswertung, den Arbeitsgruppen, die die Ideen entwickelten und an der Kommentierung. Über 120 Jugendliche waren am gesamten Prozess beteiligt.

Handlungsprogramm Jugend ermöglichen

Das Wiesbadener "Handlungsprogramm Jugend ermöglichen" (vergleiche Bericht bei Downloads am Ende dieser Seite) wurde öffentlich am 25. Februar 2019 im Rathaus vorgestellt.

Im Mai 2019 wurde eine Lenkungsgruppe eingerichtet, die den weiteren Prozess steuert und unter den Ämtern abstimmt. (Zusammengesetzt aus Amtsleitungen oder Delegierten der Amtsleitungen aller für das Thema Jugend wichtigen Ämter oder stadtnahen Gesellschaften, Vertretern des Fachausschuss Jugend und Jugendhilfeplanung und Vertreter des Jugendparlamentes (vgl. downloads unten: Mitgliederliste Lenkungsgruppe).

Am 12. Dezember 2019 hat die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung entschieden, für das "Handlungsprogramm Jugend ermöglichen" im Jahr 2020 1,5 Millionen Euro und im Jahr 2021 2,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Vorbehaltlich der Freigabe des Haushalts durch das Land stehen damit (ab voraussichtlich Mitte 2020) für fast alle der als notwendig erachteten Maßnahmen Mittel zur Umsetzung zur Verfügung. Nur eine einzige als (sehr) wichtig priorisierte Maßnahme aus dem Programm, das für ärmere Jugendliche kostenfreie Schülterticket Hessen, wurde von der Finanzierung ausgenommen.

Die nächsten Monate bis Mitte 2020 sollen nun genutzt werden, um die vielen Handlungsstränge für die Umsetzung weiter kleinzuarbeiten. Unter anderem wurden schon 2019 die Ortsbeiräte und Stadtteiljugendbeauftragten eingeladen, um das Thema "Jugendgerechtigkeit", insbesondere aber das Thema "Jugend im öffentlichen Raum" auch in die Stadtteile zu bringen.

Anregungen und kritische Nachfragen kann man gerne an alle Mitglieder der Lenkungsgruppe oder auch per E-Mail an sozialplanungwiesbadende richten.


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