Rheinuferentwicklungskonzept
Das Büro "Herbstreit Landschaftsarchitekten" hat hierfür zusammen mit dem Stadtplanungsamt eine Studie erstellt, deren ursprüngliches Ziel die Machbarkeit einer gemeinsamen Bundesgartenschau der beiden Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden war. In der Untersuchung wurden entlang des Rheins zahlreiche Potenziale der Flusslandschaft und ihrer Uferbereiche ermittelt. Die Bewerbung für eine gemeinsame Bundesgartenschau wurde jedoch von beiden Städten nicht weiterverfolgt.
Stattdessen wurde ein gesamträumliches Strukturkonzept für die weitere Entwicklung der Freiräume entlang von Rhein und Main erarbeitet. Damit soll auch eine interkommunale und kooperative Basis für die perspektivische Entwicklung und Qualifizierung der Freiräume zwischen Mainz und Wiesbaden entwickelt werden. Ein gemeinsames Entwicklungskonzept fügt die Städte Mainz und Wiesbaden über ihre Stadt- und Landschaftsräume am Fluss zusammen und trägt so zu einer geordneten städtebaulichen Entwicklung bei.
In einer Gesamtschau wird erstmals die Flusslandschaft beider Landeshauptstädte dargestellt, damit werden in der Folge ihre Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Rhein und Main sollen mit ihren Ufern künftig noch stärker als gemeinsamer Stadt- und Landschaftsraum erlebbar gemacht werden. Insbesondere über die Achse Kulturpark-Salzbachtal soll zusätzlich eine attraktive Verbindung von der Innenstadt Wiesbadens zum Rhein entstehen.
Das Leitbild orientiert sich inhaltlich an den Projekten wie zum Beispiel dem Stadtumbau Programm Kostheim-Kastel und der Sozialen Stadt Biebrich-Südost. Für das Wiesbadener Rheinufer wurden anhand der Zielaussagen zentrale Entwicklungsstränge hervorgehoben:
- die sukzessive Aufwertung des historisch vorgeprägten Rheinufers in den Abschnitten Schierstein, Biebrich, Amöneburg, Kastel und Kostheim;
- die hochwertige Entwicklung der neuen Wohnquartiere am Schiersteiner Hafen und am Floßhafen in Kostheim;
- die Stadtteile Schierstein, Biebrich, Amöneburg, Kastel und Kostheim, welche die rheinseitigen Konturen auf der Wiesbadener Seite betonen und wichtige Portalräume zu beiden Städten darstellen;
- die Einbindung der bestehenden und geplanten Routenkonzepte wie die Regionalparkroute Rhein-Main, die Route der Industriekultur und den Rheinsteig;
- die nachhaltige Verknüpfung des Wiesbadener Rhein- und Mainufers mit den unmittelbar benachbarten städtischen Freiräumen und Parks mit dem gegenüberliegenden Mainzer Ufer und den landschaftlich geprägten Räumen der Rheinauen;
- die durchgängige städtebauliche Anbindung der Wiesbadener Innenstadt über das Salzbachtal bis zum Rhein.
Das erarbeitete städtebauliche Rheinuferentwicklungskonzept ist zukunftweisend für die Stadtentwicklung in beiden Landeshauptstädten. Das gemeinsame Konzept ist Grundlage für die Fortsetzung der positiven interkommunalen Kooperation zur Stadtentwicklung. Mainz und Wiesbaden erhöhen somit im regionalen Wettbewerb ihre Standortattraktivität für das Wohnen sowie als Wirtschaftsstandort und stärken somit ihre Positionierung im Rhein-Main-Gebiet.
Das Konzept bietet eine nachhaltige Verbesserung der weichen Standortfaktoren durch die Neuschaffung innerstädtischer oder stadtnaher Grün- und Freiräume, die qualitative Aufwertung vorhandener Grünflächen und des Rheinufers, die städtebauliche und ökologische Neuordnung von Konversionsflächen und heterogener Nutzungsgemengelagen sowie die Verbesserung der Verkehrsverbindungen und der Erreichbarkeit von Naherholungsbereichen entlang der Flüsse.
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