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Rahmenplanung Erbenheim-Süd

Mit der städtebaulichen Rahmenplanung soll die Grundlage für eine geordnete städtebauliche Entwicklung des ehemaligen Betriebsgrundstückes der Firma DYWIDAG geschaffen werden. Das Gelände eignet sich hervorragend für die Entwicklung einer neu konzipierten Mischung aus Arbeiten und Wohnen.

Ziel der Planungen ist die städtebauliche Entwicklung eines Stadtquartiers mit einer qualitätsvollen Mischung unterschiedlicher Wohnformen, Grünflächen und verträglichen Büro- und Gewerbenutzungen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine umfassende Neuordnung der städtebaulichen Situation im Planbereich geschaffen werden.

Der ungefähr 32 Hektar große Planbereich liegt am südwestlichen Ortsrand von Erbenheim. Er grenzt unmittelbar an das Zentrum von Erbenheim im Bereich der Berliner Straße und erstreckt sich im Süden bis zur Wäschbachaue.

Jahrzehntelang wurde das Gelände der Dyckerhoff und Widmann AG (DYWIDAG) als Betonfabrik und als deren Betriebshof genutzt. Mit der Insolvenz der Firma fiel das Gelände dann im Jahr 2005 weitgehend brach. In der Folgezeit wurden die bestehenden Gebäude und Freiflächen teilweise an Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe vermietet. Die derzeitige Nutzung entspricht somit in keinerlei Hinsicht dem Potenzial dieser ortsnahen Fläche. Die städtebauliche Situation erfordert eine grundlegende Überplanung, damit das Gelände nun einer höherwertigeren Nutzung zugeführt werden kann.

Rahmenplanung

Mit Hilfe der Rahmenplanung "Erbenheim-Süd" werden nun verbindliche Vorgaben für die Bebauungsplanung erarbeitet. Nach der Analyse der relevanten Rahmenbedingungen erfolgte eine Festlegung der grundlegenden Parameter der Gebietsentwicklung. Auf dieser Basis wurde ein städtebauliches Konzept erstellt, welches durch Abstimmung mit den Fachplanungen in die vorliegende Rahmenplanung mündete.

Die städtebauliche Rahmenplanung für das Gebiet "Erbenheim-Süd" wurde mit Beschlussnummer 0366 am 1.September 2011 von Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossen.

Entwicklungsziele

Die Entwicklungsziele der Stadt- und Regionalplanung werden mit den Vorstellungen der Flächeneigentümer sowie den Rahmenbedingungen am Standort in Übereinstimmung gebracht. Mit der vorliegenden Rahmenplanung wird die Gebietsaufteilung aus dem Flächennutzungsplan aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen konkretisiert.

Das bisherige "Sondergebiet Verwaltung" wird zugunsten einer allgemeinen gewerblichen Nutzung reduziert, um flexibler auf zukünftige Bedarfe reagieren zu können. Zusätzliche Wohnflächen sollen im Planungsgebiet nur im Rahmen von gemischten Bauflächen ausgewiesen werden. Ein Gewerbeband zur Autobahn hin soll den Verkehrslärm filtern und somit den Nutzungsmix flexibler machen. Das so vorgesehene "Schalenkonzept" führt zu einer geordneten Abfolge - von Nord nach Süd - von gemischt genutzten Baufeldern, Verwaltung und Gewerbe.

Es ist vorgesehen, die Entwicklung mit der Haupterschließungsstraße zu beginnen. Diese soll zur Entlastung der Berliner Straße beitragen, indem sie auch den Bereich des Kreuzberger Rings über die Straße Zum Friedhof mit der B 455 und der Autobahn A 66 verknüpft.

Nutzungsmix und Nutzungsverteilung

Die vorhandene Mischbebauung ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt für das nördliche Planungsgebiet. Die vorherrschende Struktur aus Wohnbebauung und Dienstleistungen findet im Plangebiet ihre Fortsetzung. Die Verknüpfung zum zentralen Grünbereich und in das südliche Plangebiet ist durch die Verlängerung der Egerstraße und der Straße Baumgarten gegeben. Dabei kommt der verlängerten Egerstraße als Anknüpfungspunkt zur Einzelhandelsnutzung eine besondere Bedeutung zu.

Nördlich der Bahnstraße befindet sich ein Mischgebiet, das hauptsächlich Büronutzungen beherbergt. Zielsetzung für die neuen gemischten Baufelder nördlich der Bahnstraße ist eine Erweiterung der Büronutzung. Das bestehende Mischgebiet südlich der Bahnstraße dient schwerpunktmäßig dem Wohnen. Die geplanten gemischten Bauflächen südlich dieses Bestands sollen der Wohnnutzung vorbehalten werden. Als Wohnungstypen kommen Geschosswohnungen und Mehrfamilienhäuser, aber auch Reihenhäuser und Maisonettetypen infrage.

Ein kleiner Bereich im Zentrum des Planungsgebiets wird als "Sondergebiet Verwaltung" ausgewiesen. Diese Flächen sind sowohl von besonderer Repräsentativität für das Gebiet, als auch von besonderer Bedeutung für den Lärmschutz des Mischgebiets.

Im Süden des Planungsgebiets werden gewerbliche Nutzungen vorgesehen. Zielgruppe sind Unternehmen, Handwerk, Dienstleister und andere Gewerbetreibende, die von der guten Verkehrsanbindung profitieren würden. Zur Haupterschließungsstraße sind die Verwaltungsgebäude orientiert, während Hallenbauten eher zum südlichen Gebietsrand hin platziert sind. Die Größe der Grundstücke ist flexibel - es können kleine Einheiten ab zirka 2.000 Quadratmetern gebildet werden, aber auch eine zusammenhängende Fläche von rund 3,9 Hektar ist möglich. Damit schließt der Bereich "Erbenheim-Süd" eine Lücke im Flächenangebot des westlichen Rhein-Main-Gebiets.

Im Osten des Planungsgebiets, in unmittelbarer Nähe zum neuen Kreisverkehr Berliner Straße / Am Friedhof, wurde ein Bereich für Einzelhandelsnutzungen vorgesehen, der in fußläufiger Nähe zum Erbenheimer Ortskern liegt. Für diese Fläche ist ein Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von etwa 2.000 bis 3.000 Quadratmetern vorgesehen, je nach Organisation der Erschließungs- und Gebäudeflächen, und eine ergänzende Handelseinrichtung, zum Beispiel ein Drogeriemarkt.

Im Bereich des ehemaligen DYWIDAG-Verwaltungsgebäudes befindet sich ein Versuchsbauwerk, die sogenannte "Dischinger-Schale", eine am Scheitel zirka 1,5 Zentimeter starke Schale aus Stahlbeton mit doppelter Krümmung auf rechteckigem Grundriss. Es ist vorgesehen, dieses Zeugnis Wiesbadener Industriekultur, welches im Jahr 1974 von Biebrich nach Erbenheim versetzt wurde, künftig wieder in Biebrich am Rheinufer auszustellen.

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