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Carol-Nachman-Preis 2022

Der Carol-Nachman-Preis und die Carol-Nachman-Medaille für Rheumatologie für das Jahr 2022 wurden am Freitag, 24. Juni, im Kurhaus verliehen. Im Rathaus fand dann am Samstag, 25. Juni, der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Wiesbaden statt.

1972 bis 2022: 50 Jahre Verleihung Carol-Nachman-Preis

Der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie wurde vor 50 Jahren erstmals verliehen und ist mit 37.500 Euro Preisgeld einer der höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik und der weltweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie. 

Im Jubiläumsjahr verliehen Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende den Carol-Nachman-Preis für Rheumatologie der Landeshauptstadt Wiesbaden am Freitag, 24. Juni, im Wintergarten des Wiesbadener Kurhauses. 

Carol-Nachman-Preis und -Medaille 2022

Der Preis wird wie in den beiden Vorjahren geteilt und geht zu gleichen Teilen an die italienische Wissenschaftlerin und Ärztin Professorin Dr. Maria-Antonietta D´Agostino aus Italien und  ihren niederländischen Kollegen Professor Dr. Maarten Boers. Der Preis wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit. Das Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Dieter Wiek aus Hünxe, sowie Professor Dr. Reinhold E. Schmidt postum als Träger der mit 2.500 Euro dotierten Carol-Nachman-Medaille; sie wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen.

Professorin Dr. Maria-Antonietta D´Agostino und Professor Dr. Maarten Boers

Professorin Dr. Maria-Antonietta D´Agostino arbeitet und forscht an der Universita Cattolica del Sacro Coure in Rom. Sie hat als erste die Bedeutung des Ultraschall-Nachweises von entzündeten Sehnenansätzen (Enthesitis) in der Vorhersage und frühen Diagnose von Spondyloarthritiden erkannt. Ihren Forschungsinitiativen und der Umsetzung in edukative Programme mit Kursen und Lehrbüchern ist es zu verdanken, dass in Europa die Ultraschalldiagnostik ihren festen Platz in der Versorgung rheumatologischer Patienten gefunden hat.

Professor Dr. Maarten Boers aus Amersfoort in den Niederlanden wird geehrt für die Einführung der Induktionsbehandlung mit Glukokortikoiden als Überbrückungstherapie bei rheumatoider Arthritis, die das bis dato bestehende Behandlungsparadigma umkehren konnte und zu geringeren Gelenkschäden bei gleichzeitig verbesserter körperlicher Funktion führte.

Dieter Wiek und Professor Dr. Reinhold E. Schmidt

Dieter Wiek erhält die Carol-Nachman-Medaille für seinen langjährigen Einsatz in der Patientenfortbildung in der Rheumatologie. Er ist selbst Rheumapatient und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Patienten und Ärzten gleichermaßen zu helfen, ihre rheumatischen Erkrankungen besser zu verstehen und damit zum Wohlergehen der Patienten beizutragen. 

Mit dem im Januar dieses Jahres verstorbenen Immunologen Professor Dr. Reinhold E. Schmidt wird erstmals ein Preisträger posthum für sein Lebenswerk geehrt. Im sind wesentliche pathogenetische und klinische Erkenntnisse zu NK-Zellen, sowie zu primären und sekundären Immundefizienzen zu verdanken. Durch ihn hat sich die klinische Immunologie als Bindeglied zwischen Rheumatologie und Infektiologie etabliert.

Carol-Nachman-Symposium

Am Nachmittag vor der Verleihung wurde im Rahmen des Carol-Nachman-Symposiums im Festsaal des Wiesbadener Rathauses an "50 Jahre Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden - 50 Jahre Meilensteine der Rheumatologie" erinnert. 

Der Preis

Carol-Nachman-Preis und –Medaille tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Vor 50 Jahren haben er und der Wiesbadener Rheumatologe Prof. Klaus Miehlke den Preis gemeinsam mit dem Wiesbadener Bürgermeister Alfred Herbel aus der Taufe gehoben. Seit 1972 wurde der Preis an mehr als 80 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Damit soll die für alle so wertvolle Arbeit der Mediziner und Wissenschaftler gegen die Volkskrankheit mit der jährlichen Stiftung des "Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie" gewürdigt werden. Im Laufe der Jahre hat das Casino mehr als 1,6 Millionen Euro dafür bereitgestellt. 


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