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Feldflurprojekt Wiesbaden Ost

Landwirte, Jäger und Fachbehörden haben mit dem Projekt Feldflur neue Lebensräume für Rebhuhn, Wachtel, Grauammer, Goldammer, Feldhase und vor allem für Bienen und Schmetterlinge geschaffen. Inzwischen umfasst das Feldflurprojekt Wiesbaden Ost fast 100 Blühflächen sowie weitere Maßnahmen zum Artenschutz auf einer Fläche von über 40 Hektar.

Seit 2015 ist die Hegegemeinschaft Wiesbaden Ost - ein Verbund von Jagdberechtigten in 24 Revieren im östlichen und südlichen Teil der Stadt Wiesbaden - im Naturschutz engagiert. Mit der Erstellung des Gebietslebensraumkonzeptes auf 11.000 Hektar hat sich die Hegegemeinschaft vor allem auf die Neuanlage von Blühflächen in den Ackerbaulandschaften konzentriert.

Projekthistorie

Zurückgreifen konnten die Jäger auf ein Vorläuferprojekt in Wiesbaden Delkenheim. Dort pflegt und entwickelt die Landschaftspflegegruppe der Jagdgemeinschaft Delkenheim seit 2012 zusammen mit dem Umweltamt und Landwirten einen größeren Feuchtwiesenkomplex, ein Feldhamstergebiet sowie weitere Biotope in der Ackerbaulandschaft. Schon damals wurden die Pflegemaßnahmen für den Feldhamsterschutz sowie weitere Konzepte für den Artenschutz vom Umweltministerium sowie von der Oberen Naturschutzbehörde intensiv begleitet. Wiesbaden wurde deshalb früh über die Entstehung eines Sonderprogrammes für bedrohte Feldarten in Hessen informiert und hatte die Gelegenheit in das hessische Förderprogramm einzusteigen.

Feldflurprojekt und Gebiets-Lebensraum-Konzept

Im April 2018 eröffnete Staatsministerin Priska Hinz in Wiesbaden-Kloppenheim zusammen mit Stadtrat Kowol, Landwirten, der Hegegemeinschaft und den Fachbehörden das neue Förderprogramm, zu dem zehn verschiedene Feldflurprojekte in ganz Hessen zählten. Die Wiesbadner starteten zu der Zeit mit 40 Flächen - überwiegend Acker-Blühflächen - auf rund 16 Hektar. Heute – drei Jahre später - sind knapp 100 Blühflächen mit unterschiedlichen Mischungen auf über 40 Hektar im Programm.

Artenschutzmaßnahmen

Die meisten Blühflächen sind mehrjährig. Trotzdem bedarf es einer Pflege und Neueinsaat. Dabei werden über die Flächen verteilt unterschiedliche Zeitpunkte gewählt, um eine Diffe-renzierung in der Vegetationsstruktur zu erreichen. Neben den Insekten profitieren vor allem die Grau- und Goldammern sowie die Wachteln und Feldhasen von den typischen Feldlebensräumen. Ein besonderes Augenmerk gilt darüber hinaus dem Rebhuhn und der Feldlerche. Um die Feldflurprojekte weiter zu begleiten ist für 2022 ein Monitoring angestrebt. Möglicherweise können daraus weitere Artenschutzmaßnahmen entwickelt werden.

Finanzierung

Die Startkosten für das große Projekt in Höhe von 60.000 Euro hat die Stadt Wiesbaden übernommen. Seit 2018 wird das Projekt durch das Land Hessen mit bis zu 40.000 Euro gefördert.

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Blühfläche im ersten Jahr wiesbaden.de / Foto: Umweltamt
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