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Umwelt-Tipp Dezember: Glänzende Aussichten auf nachhaltige Geschenke

Schmuck ist ein beliebtes Geschenk zu Weihnachten. Wie man mit glitzernden Geschenken seinen Lieben und der Umwelt etwas Gutes tut und zudem gute Arbeitsbedingungen – vom Erzabbau bis zur Verarbeitung des Schmuckes - unterstützt, erfahren Sie in diesem Tipp des Monats.
Weihnachten ist das Fest der Liebe – und der Geschenke. Ein beliebtes Geschenk, um ein Funkeln in die Augen der Lieben zu zaubern, ist Schmuck. Doch all der Glanz hat eine Schattenseite: Ausbeutung und Umweltverschmutzung sind die beständigen Begleiter von vielen hübschen Hinguckern, mit denen wir uns schmücken. Wenn Sie mit Ihrem Geschenk nicht nur den Beschenkten etwas Gutes tun, sondern gleichzeitig die Umwelt vor Raubbau und die Arbeiterinnen und Arbeiter der Schmuckproduktion vor Ausbeutung schützen wollen, greifen Sie zu nachhaltigem Schmuck. Als Käuferinnen und Käufer besitzen wir die einflussreiche Position, uns mit unserer Kaufentscheidung für eine Welt einzusetzen, die rücksichtsvoll mit Mensch und Umwelt umgeht – ganz im Sinne von Weihnachten.

Was ist nachhaltiger Schmuck?

Nachhaltiger Schmuck besteht entweder aus recycelten oder nachhaltig gewonnenen Edelmetallen sowie Naturmaterialien. Auch andere recycelbare Stoffe, wie Papier oder Glas kommen zum Einsatz. Der Begriff Nachhaltigkeit schließt zudem eine Herstellung unter menschenwürdigen Bedingungen ein. Das bedeutet faire Arbeitsbedingungen und Löhne für alle Menschen, die am Herstellungsprozess beteiligt sind.

Nachhaltiger Schmuck besteht aus:

  • Edelmetalle, die in zertifizierten Minen unter umweltverträglichen Bedingungen gewonnen wird. Dabei wird der Einsatz von schädlichen Chemikalien weitestgehend vermieden.
  • regionalem Gold, das zum Beispiel aus dem Rhein gefiltert wird.
  • recycelten Materialien, wie zum Beispiel alten Gold- und Silbermünzen und ähnlichen Schmuckstücken. Diese können zu neuen Schätzen umgearbeitet werden. Aus altem Silberbesteck oder anderen Gegenständen können Goldschmiede ebenfalls neue individuelle Lieblingsstücke herstellen.
  • nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Kork und Papier.
  • Erbstücken der Familie oder Schmuck aus zweiter Hand, zum Beispiel vom Flohmarkt oder Schmuckankauf und –verkauf. Diese können direkt wieder zum Einsatz kommen oder vom Goldschmied individuell umgearbeitet werden.

Info: Goldrecycling lohnt sich, da eine Tonne Erzgestein einer ergiebigen Goldmine gerade einmal fünf Gramm Gold liefert. Bei Silber kommt zu den großen Abraummengen hinzu, dass es im Gegensatz zu nachhaltig abgebautem Gold, kaum nachhaltig abgebautes Silber gibt. Gleiches gilt für Edelsteine.

Wer nachhaltigen Schmuck kauft:

  • unterstützt die Fertigung unter fairen, menschenwürdigen Bedingungen und wirkt so Ausbeutung, Zwangs- und Kinderarbeit sowie Arbeit unter gesundheitsschädigenden Bedingungen entgegen.
  • schützt die Umwelt, denn für seine Produktion wird wenig bis keine Energie verbraucht und keine giftigen Chemikalien eingesetzt.
  • schont die Natur, da für recycelte Edelmetalle keine neuen Minen erschlossen werden. Das verhindert die Vernichtung von Böden und Wäldern für Abraumhalden.
  • unterstützt den Frieden. Aufgrund der Konkurrenz um die wertvollen Rohstoffe sind die Regionen um die Mienen herum oft von gewalttätigen Konflikten erschüttert. Um neue Mienen zu erschließen, kommt es zudem zu Vertreibung von Einheimischen aus ihren angestammten Gebieten.
  • unterstützt kleine Handwerksbetriebe - hier und in anderen Ländern. Einige Labels gehen Kooperationen mit lokalen Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern ein und tragen so dazu bei, dass alte Techniken der Schmuckherstellung erhalten bleiben und die Schmuckherstellerinnen und Schmuckhersteller eine Zukunftsperspektive erhalten. Sind die Produktionsstätten in Deutschland, verkürzen sich die Transportwege und die CO2-Emissionen sinken.

Tipp: Auch bei sogenanntem Modeschmuck lohnt sich genaues Hinschauen. Hier kommen in der Regel günstige und unechte Materialien zum Einsatz, die oft von kurzer Lebensdauer sind und bei ihrer Produktion die Umwelt belasten.

Woran erkennt man Anbieter von nachhaltigem Schmuck?

Nachhaltige Anbieterinnen und Anbieter erkennt man an:

  • der Transparenz der Angaben zum Produkt. Welche Informationen über Herstellung, Materialien und Produktion werden gegeben? Wie aussagekräftig sind diese? Ist der Anbieter:in vom Responsible Jewellery Council zertifiziert oder hat er ein Fairtrade-Siegel? Im Zweifelsfall kann man den Kundenservice befragen.
  • einem Fairtrade Siegel. Dieses gewährleistet, dass Menschen und Umwelt geschützt werden und dass Minenarbeiter*innen ihre wirtschaftliche und soziale Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Zertifiziert werden ausschließlich Gewerbe, die ihren Bergbau legal, in Maßen und ohne Kinderarbeit betreiben. Der Einsatz von Chemikalien wird so weit wie möglich reduziert.
  • einem Zertifikat des Responsible Jewellery Council (RJC). Das RJC ist ein internationaler Zusammenschluss von Unternehmen aus der Schmuck- und Uhrenbranche. Es hat zum Ziel durch einheitliche Standards mehr Nachhaltigkeit, Transparenz und Sicherheit in der Schmuckindustrie zu etablieren

Schmuck nachhaltig tragen

Nachhaltiger Schmuck wird nicht nur nachhaltig hergestellt sondern auch lange getragen, dass schließt das Reparieren und Weitergeben mit ein. "Klasse, statt Masse" lautet auch hier die Devise. Besser ein paar wenige Lieblingsstücke besitzen, als haufenweise ungetragenen Schmuck zu horten. Wer vor Ort kauft unterstützt zudem den heimischen Handel und spart Verpackung- und Transportressourcen.

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