Umwelt-Tipp April: Take-away-Essen im Mehrwegbehälter
Take-away-Essen ist in aller Munde: Ob Pizza, Sushi, Nudeln, Salate oder Pommes. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Ideal also für die Mittagspause im Büro oder das schnelle Abendessen daheim, wenn die Zeit zum Kochen fehlt. Der Trend zum zeitsparenden Essen-To-Go steigt deshalb weiter an. Damit verbunden ist jedoch ein hoher Verbrauch an wertvollen Materialien, die zu allem Übel nur ganz kurz genutzt werden. In Deutschland fallen täglich tonnenweise Take-away-Einwegverpackungen aus Papier, Pappe, Karton und Kunststoffen an. Das soll sich jetzt ändern. Seit Januar 2023 gilt das neue Verpackungsgesetz, in dem Mehrwegverpackungen vorgeschrieben werden, um Umwelt und Klima zu schonen.
Neue Regeln für Essen und Getränke zum Mitnehmen
- Caterer, Lieferdienste, Restaurants müssen genau so wie Café- und Sushi-Bars, Kantinen, Mensen, Heiße Theken, Eisdielen und Salat-Stationen im Einzelhandel alternativ zu Einwegbehältern auch Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen von Speisen anbieten. Gleichzeitig müssen sie die Kundschaft auf das neue Angebot hinweisen.
- Die Regel gilt für alle Speise-Verpackungen, die aus Kunststoff oder Kunststoffbestandteilen bestehen. Dazu zählen auch Verpackungen, die nur dünn mit Kunststoff beschichtet sind.
- Bei To-Go-Bechern muss – unabhängig vom Material – immer eine Mehrwegalternative angeboten werden.
- Alufolien, Papiertüten und Pizzakartons enthalten keine Kunststoffanteile und sind deshalb von der neuen Regelung nicht betroffen. Aber natürlich sollten auch hier im Sinne der Müllvermeidung Mehrwegalternativen angeboten werden.
- Kleine Betriebe (Imbissbuden), die weniger als 80 Quadratmeter Verkaufsfläche und max. 5 Angestellte haben, müssen die Kundschaft darauf hinweisen, dass Speisen und Getränke auch in selber mitgebrachte Behälter abgefüllt werden können.
- Man unterscheidet zwischen Pool-Geschirr und betriebseigenem Mehrweggeschirr. Poolgeschirr können die Kunden an allen Ausgabestellen, die das gleiche System nutzen abgeben. Betriebseigenes Geschirr muss dort zurückgegeben werden, wo das Take-away-Essen gekauft wurde.
- Die Mehrwegbehälter sollten vor der Rückgabe grob von Essensresten gesäubert sein. Die hygienische Reinigung wird von den ausgebenden Betrieben oder Pool-Anbietern übernommen.
- Mehrwegbehälter werden in der Regel gegen Pfand abgegeben. Hierfür können auch Pfandmarken oder eine App benutzt werden. In der App werden die Kontodaten zum Abbuchen des Pfandes hinterlegt, falls die Gefäße nicht innerhalb einer bestimmten Frist zurückgegeben werden.
- Essen im Mehrwegbehälter darf nicht teurer sein oder weniger Inhalt haben als Essen in einer Einwegverpackung.
- Gastronomiebetriebe, die Mehrwegsysteme nutzen, sind nicht verpflichtet darüber hinaus mitgebrachte Gefäße von Kundinnen und Kunden zu befüllen. Dennoch ist es wünschenswert, wenn dieser Service angeboten wird.
Take away-Verpackung: Gut zu wissen
- Mehrwegverpackungen, die mehr als 10 Mal verwendet werden, sind in der Regel klimafreundlicher als Einwegverpackungen. Um die Klimabilanz zu steigern sollten die Behälter jedoch so lange wie möglich genutzt werden!
- Einwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind keine nachhaltige Lösung. Dünger, Pestizide, problematische Chemikalien und der Energieverbrauch sorgen für eine schlechte Umweltbilanz. Darüber hinaus können die allermeisten Kompostier- und Vergärungsanlagen diese Produkte nicht zersetzen, auch wenn sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.
Ob die Wende zu weniger Take-away- und To-Go-Müll zu schaffen ist, hängt von unserem Kaufverhalten ab. Wir haben die Wahl. Die "richtige" Entscheidung heißt MEHRWEG!