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Starkregen in Wiesbaden

In der Vergangenheit haben Starkregenereignisse in Wiesbaden zum Teil großen Schaden verursacht.

Hochwasser und Starkregen – wo liegen die Unterschiede?

Sowohl Hochwasser als auch Starkregen können zu Überschwemmungen führen. Dennoch unterscheiden sie sich in wesentlichen Punkten: Hochwasser wird durch steigende Pegelstände an Flüssen und Bächen verursacht. Diese sind oft Folge von großräumigen Wetterlagen und intensivem Dauerregen im weiteren Einzugsgebiet. Auch Schneeschmelze flussaufwärts kündigt mögliches Hochwasser manchmal Tage vorher an. Im Gegensatz dazu sind Überschwemmungen durch Starkregen nicht an die Nähe eines Gewässers gebunden, sondern können flächig auftreten. Sie sind Folge lokaler und plötzlicher Regenereignisse, und daher sowohl vom Zeitpunkt als auch vom Ort her kaum vorhersagbar. Weitere Rahmenbedingungen wie ausgetrockneter oder gefrorener Boden, der keine Versickerung von Regen zulässt, verstärken solche Sturzfluten. Manchmal überschneiden sich auch die Effekte von Hochwasser und Starkregen: Dann nämlich, wenn kleine Bäche in engen Tälern und mit kleinen Einzugsgebieten plötzlich auftretende Wassermassen nicht abführen können.

Starkregen in Wiesbaden

Diese Situation findet sich in Wiesbaden zum Beispiel am Rambach, der durch ein enges, von steilen Hängen umschlossenes Tal Richtung Stadtmitte fließt. Innerhalb kürzester Zeit kann der Rambach bei Starkregen zu einem reißenden Gewässer werden. Zwei besonders verheerende derartige Ereignisse gab es zuletzt 1999 und 2014. Seitdem hat die Stadt bereits viel für den Überflutungsschutz durch Hochwasser – auch infolge von Starkregen - in diesem Gebiet getan. 

Aber auch in flächigen Bereichen in Wiesbaden können extreme Regenfälle zu Überflutungen unabhängig von Bachläufen oder Steillagen führen. Ein solches Ereignis betraf zum Beispiel die östlichen Ortsteile im Sommer 2016, wo Regen- und Hagelmengen zu vollgelaufenen Kellern führten. 2020 hat das Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden Simulationen von Starkregenabflüssen am Wäschbachsystem für die östlichen Vororte berechnen lassen. 2022 folgen die übrigen sechs Gewässesysteme Lindenbach, Mosbach, Salzbach, Rambach, Wickerbach sowie die kleineren Gewässer in den Bereichen Amöneburg, Kastel, Kostheim. Ziel ist es, Bereiche zu ermitteln, für die Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. Der Rückhaltung in der Fläche und der Steuerung eines gedrosselten Ablaufs kommt hier besonders große Bedeutung zu - siehe Link am Ende der Seite.

Ein Thema mit vielen Beteiligten

Das Thema Starkregen betrifft viele Bereiche in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Verschiedene Disziplinen arbeiten hier auch in den nächsten Jahren eng zusammen. Es werden Maßnahmenkataloge zur Klimaanpassung im Hinblick auf Starkregen erarbeitet. Kartengrundlagen werden erstellt, die eine Einschätzung von gefährdeten Bereichen ermöglichen und als Planungs- und Handlungsgrundlage dienen können. Darüber hinaus ist - wie auch für Anlieger in hochwassergefährdeten Bereichen an Flüssen - private Vorsorge ein wichtiges Element beim Schutz für Starkregenfolgen.

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Starkregen: Wiesbaden-Kloppenheim am 25. Juli 2016. wiesbaden.de / Foto: Peter Zeisler
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