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Pressemitteilung

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Energie aus Bioabfällen für Wiesbaden - Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele
Ab 2023 sollen die in der Landeshauptstadt gesammelten Bioabfälle vor Ort für die Erzeugung von regenerativer Energie genutzt werden. Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden beauftragte die Entsorgungsbetriebe (ELW) in seiner Sitzung am Dienstag, 19. November, in Wiesbaden eine Bioabfallvergärungsanlage zu errichten. Dafür wird nunmehr ein Umsetzungskonzept erarbeitet.
Die Anlage soll so konzipiert werden, dass sie aus dem gewonnen Biogas nicht nur Strom, sondern auch umweltfreundliches Green Gas erzeugen kann. Dieses könnte von der ESWE-Versorgungs-AG sowie anderen potenziellen Abnehmern übernommen werden. Das Projekt soll im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit dem Landkreis Groß-Gerau durchgeführt werden. Kooperationspartner sind die MBA Wiesbaden GmbH und die AWS (Abfallwirtschafts-Service GmbH), eine 100-prozentige Tochter des Zweckverbandes Riedwerke Groß-Gerau.

„Ich bin davon überzeugt, dass der Bau und Betrieb einer Bioabfallvergärungsanlage eine Win-Win-Situation für die Stadt und alle Bürgerinnen und Bürger ist“, sagt der für die ELW zuständige Stadtentwicklungsdezernent Hans-Martin Kessler. „Außerdem leisten die Entsorgungsbetriebe ELW damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Wiesbaden.“

„Bio ist Energie“: Aus Bioabfällen wird durch Vergärung Energie gewonnen – in Form von Biogas, das sich in Strom oder sogenanntes Green Gas umwandeln lässt. Laut einem Gutachten können aus den rund 20.000 Tonnen Bioabfall, die pro Jahr in der Landeshauptstadt gesammelt werden, rund 2,2 Millionen Kubikmeter Biogas entstehen, die in zirka 4.250 Megawattstunden Strom umgewandelt werden können. Das entspricht dem Bedarf von mehr als 1.500 Haushalten (bezogen auf einen durchschnittlichen Stromverbrauch eines Zweipersonenhaushaltes von 2.800 Kilowattstunden pro Jahr). Aus den Bioabfällen der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener wird so Strom für die eigene Stadt. Alternativ kann das Biogas auch in Green Gas mit einem Energiegehalt von 13.500 Megawattstunden pro Jahr umgewandelt werden.

Aus dem Landkreis Groß-Gerau käme nochmals die gleiche Menge Bioabfall hinzu, so dass mit einer Vergärungsanlage innerhalb der Grenzen der Landeshauptstadt Strom für über 3.000 Haushalte (ebenfalls bezogen auf einen durchschnittlichen Stromverbrauch eines Zweipersonenhaushaltes von 2.800 Kilowattstunden pro Jahr) gewonnen werden kann oder 27.000 Megawattstunden Green Gas pro Jahr.

Der Bau und Betrieb einer Biovergärungsanlage hat für die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener noch weitere Vorteile: die langfristige Entsorgungssicherheit für die in Wiesbaden anfallenden Bioabfälle, Stabilität der Abfallgebühren aufgrund eines langfristig stabilen Verwertungspreis für Bioabfälle und Flexibilität bei dem zu erwartenden Anstieg der Bioabfallmengen in den kommenden Jahren in einer wachsenden Stadt.

Eine Biovergärungsanlage kann laut einer Machbarkeitsstudie am Standort Dyckerhoffbruch wirtschaftlich betrieben werden. Der Beschluss des Magistrats muss in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 12. Dezember noch bestätigt werden.

Hintergrund:
Der Vertrag zwischen den ELW und der RMD (Rhein-Main-Deponie), die derzeit die Wiesbadener Bioabfälle vergärt, endet zum 31. Dezember 2022. Die Transport-Emissionen blieben im Vergleich zur momentanen Situation annähernd gleich: Einerseits gäbe es zwar Transporte von rund 20.000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr aus dem Kreis Groß-Gerau nach Wiesbaden, andererseits würden alle Transporte der rund 20.000 Tonnen Wiesbadener Bioabfälle zur Rhein-Main-Deponie in Wicker entfallen.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
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