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Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus - Zentrale Gedenkveranstaltung mit Vortrag von Götz Aly
Der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren, wird seit 1996 als nationaler und internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Wiesbaden gedenkt aller Opfer des NS-Regimes auch in diesem Jahr mit zahlreichen Kulturveranstaltungen. Im Mittelpunkt der zentralen Gedenkveranstaltung am 27. Januar wird die Erinnerung an die Shoah stehen.
„Dem industriell organisierten Völkermord an den europäischen Juden fielen Millionen Menschen zum Opfer. Mit ihnen verschwanden Familienangehörige, Freunde, Nachbarn, Bekannte und mit ihnen verschwand ein Stück Kultur. Auf Grundlage einer rassenideologischen Weltanschauung wurden Menschen diskriminiert, entrechtet und in den Tod deportiert; so ist es auch in Wiesbaden geschehen. Wir tragen die Verantwortung, daran zu erinnern und uns menschenverachtenden Gesinnungen in den Weg zu stellen“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz. Über 1.500 Wiesbadener Jüdinnen und Juden kehrten aus den KZ nicht zurück.

Der renommierte Historiker und Journalist Prof. Dr. Götz Aly wird am Montag, 27. Januar, ab 18 Uhr, im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses darlegen, dass der Nationalsozialismus kein allein von Eliten getragenes System war, sondern breite Zustimmung in allen Bevölkerungsschichten fand. Dabei wird er auch auf die Situation in Wiesbaden eingehen. Außerdem wird Aly zeigen, wie sich Antisemitismus und Judenfeindschaft in ganz Europa verbreiteten und die daraus resultierende Diskriminierung und Pogrome den Deutschen den Weg für Deportationen und Völkermord ebneten. Zu Beginn wird Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ein Grußwort sprechen. Im Anschluss zeigt die Caligari Filmbühne den Film „Drei Söhne – Jetzt kommt es auf die zweite Generation an“. Der Konzertpianist Samuel Cho wird den Film mit einer Sonatine des in Auschwitz ermordeten Komponisten Szymon Laks eröffnen.

Der 27. Januar wird als Gedenktag mit einer gemeinsam von Kulturamt und zahlreichen Akteuren in Wiesbaden getragenen historisch-politischen Veranstaltungsreihe begangen. Der Trägerkreis vereint in der Gedenk- und historischen Bildungsarbeit aktive Wiesbadener Personen und Institutionen. So wird Dr. Susanne Claußen am Dienstag, 21. Januar im Stadtmuseum am Markt über die ideologisch aufgeladene Kunst der 30er Jahre sprechen. Am Mittwoch, 22. Januar, erzählt das Theaterstück „remembeRING“ die Geschichte einer jüdischen Familie vor, während und nach der Shoah. Marie-Christine Werner liest am Donnerstag, 23. Januar, im frauen museum aus „Die Konspirateure. Der zivile Widerstand hinter dem 20. Juli 1944“. Eike Scheffer berichtet am Samstag, 25. Januar, von den Frankfurter Auschwitz-Prozessen. Cornelius Nestler geht am Montag, 3. Februar, in der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung auf aktuelle NS-Verfahren vor deutschen Gerichten ein.

Am Sonntag, 26. Januar laden die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Deutsch-Israelische Gesellschaft zu einem Konzert in den Festsaal des Rathauses ein. Am Dienstag, 28., und Mittwoch, 29. Januar, werden in der Caligari Filmbühne vier filmische Beiträge zu Antisemitismus, Judenverfolgung und dem Umgang mit der Erinnerung an die NS-Zeit gezeigt. Im Anschluss werden die Beiträge in Filmgesprächen in den Gesamtkontext eingeordnet und erläutert. Das Freie Theater Wiesbaden stellt sich in seinem Stück „Am Ende bleibt Schweigen“ der Schuldfrage. Die Aufführungen finden am Donnerstag, 30. Januar, und Sonntag, 2. Februar, statt. Leben und Werk von Léon Poliakov sowie deren Bedeutung für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust werden am Dienstag, 4. Februar, in der Kreativfabrik erläutert. Mit dem Umgang mit der NS-Vergangenheit beschäftigt sich Armin Flesch am Mittwoch, 5. Februar, und am Donnerstag, 6. Februar, erzählt Norbert Giovannini von stillen Helfern. Das Stadtmuseum am Markt bietet bis zum Freitag, 31. Januar, einen von Schülerinnen und Schülern für Schulklassen erarbeiteten Stadtrundgang zu den Wiesbadener Gedenkstätten an, die an die durch das NS-Regime Verfolgten und Deportierten erinnern.

Unterstützer und Ausrichter des Gedenktages 27. Januar: Jüdische Gemeinde Wiesbaden, Hessische Landeszentrale für politische Bildung, frauen museum wiesbaden, vhs Wiesbaden, Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden, Jugendinitiative Spiegelbild, Verein »Gegen Vergessen – Für Demokratie« / Rhein-Main, Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden, Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Katholische Erwachsenenbildung, Katholisches Stadtbüro im Roncalli-Haus, Amt für katholische Religionspädagogik Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus, Martin-Niemöller-Stiftung, Deutsch-Israelische Gesellschaft – Arbeitsgemeinschaft Wiesbaden, Freundeskreis Kfar Saba, Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, sam – Stadtmuseum am Markt, Medienzentrum Wiesbaden, Freies Theater Wiesbaden, Creative Motion Unit, Kulturamt Wiesbaden – Stadtarchiv, Caligari FilmBühne.

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Herausgeber:
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65183 Wiesbaden
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