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Sozialdezernent Manjura fordert baldige Öffnung der Kitas für alle Kinder
„Es braucht schnellstmöglich, spätestens aber bis Juni, für alle Kinder eine mindestens stunden- oder tageweise Rückkehr in die Kindertagesstätten und die Kindertagespflege“, fordert der für die Kinderbetreuung in Wiesbaden zuständige Sozialdezernent Christoph Manjura eine baldige Öffnung der Kindertagesstätten und -tagespflege.
„Die Kinder dürfen seit nunmehr über 50 Tagen ihre Kindertagesstätte nicht mehr betreten und ihre Tagesmutter nicht mehr besuchen, nicht mit gleichaltrigen Freunden spielen, nicht mit anderen Kindern gemeinsam wachsen und an Bildungsangeboten teilhaben. Die Kinder leiden merklich unter dieser Situation“, betont Manjura, der selbst Vater einer dreijährigen Tochter und eines fünfjährigen Sohnes ist. Den Kommunen sollten entsprechende Gestaltungsspielräume eröffnet werden, um verantwortungsvoll agieren und flexible Lösungen entwickeln zu können.

Grundlage für den Handlungsrahmen der nächsten Wochen sollte der Beschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) gemeinsam mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 28. April sein. Hierzu wollen am Mittwoch, 6. Mai, auch die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten beraten. Darin vorgeschlagen ist eine stufenweisen Öffnung der Kindertagesbetreuung von der Notbetreuung über eine erweiterte Notbetreuung, einen eingeschränkten Regelbetrieb bis zurück zum vollständigen Regelbetrieb.

Nach Mitteilung von Hessens Sozialminister Kai Klose habe man in Hessen die Empfehlungen für die zweite Stufe (erweiterte Notbetreuung) bereits weitestgehend umgesetzt. Diese Aussage stößt bei Manjura auf Verwunderung. „Die erweiterte Notbetreuung sehe die Öffnung der Kitas für Kinder mit besonderem pädagogischen oder Sprachförderbedarf und solche, die in beengten Wohnverhältnissen leben zum Beispiel Fehlen eines eigenen Kinderzimmers, vor“, erläutert der Wiesbadener Sozialdezernent. Ebenso seien Kinder benannt, die am Übergang zur Vorschule oder Schule stehen. „In Hessen haben diese Kinder allesamt jedoch noch keinen Anspruch auf Notbetreuung“, kontert Manjura. Der Wiesbadener Sozialdezernent fordert hier das Land auf, sofort zu handeln, nachzusteuern und einen fließenden Übergang in die dritte Stufe, den eingeschränkten Regelbetrieb, zu ermöglichen.

„Wir halten es mit Blick auf das Wohl der Kinder und ihrer Familien für dringend geboten, sehr rasch einen Zeitplan für die weiteren Umsetzungsschritte in Hessen zu vereinbaren und stehen hierfür sofort zum Dialog bereit“, signalisiert Manjura. Er weist diesbezüglich auf weitere, wichtige Aspekte des genannten Beschlusses hin: die Einbeziehung der Kommunen und der Kinder- und Jugendhilfe. „Wir sind als Stadt für die Jugendhilfe zuständig und kennen die Unterstützungsbedarfe der Familien am besten. Gleichzeitig tragen wir Verantwortung für die Kinderbetreuung und können auf einen eigenen, großen Erfahrungsschatz mit vierzig städtischen Kindertagesstätten zurückgreifen.“

Auch mit den freien Trägern bestehe eine vertrauensvolle und langjährige, gute Zusammenarbeit. „Daher sollten wir seitens des Landes Hessen in die Lage versetzt werden, vor Ort flexible Entscheidungen zu treffen und passgenaue Lösungen zu finden.“ Dies sei notwendig, da sich nicht nur das Infektionsgeschehen regional unterscheide, sondern auch die soziale Zusammensetzung der zu betreuenden Kinder, die Raumkapazität, die Personalsituation oder das pädagogische Konzept von Kita zu Kita divergierten.

„Selbstverständlich wissen wir als Magistrat auch, in welcher Belastungssituation sich Eltern seit nunmehr über sieben Wochen befinden. Ganz egal wie sich die berufliche Situation im jeweiligen Einzelfall darstellt, die Eltern sind an ihrer Belastungsgrenze oder haben diese bereits längst überschritten. Auch deshalb wollen wir als Stadt im Bereich Kinderbetreuung einen Beitrag zur Entlastung der Eltern, die letztlich ja auch den Kindern zugutekommt, leisten“, berichtet Manjura von der immer größer werdenden Zahl von Eltern, die sich an ihn oder die Fachabteilung Kindertagesstätten wenden.

Positiv sei, dass es in Wiesbaden erst zwei erkrankte Kinder unter vier Jahren und weitere zwei Kinder unter zehn Jahren gebe. Natürlich müsse auch in den Kindertagesstätten weiter versucht werden, die Verbreitung des Corona-Virus zu unterbinden. Für die städtischen Kindertagesstätten befinde sich daher ein unter Beteiligung von Gesundheitsamt und Personalrat erarbeitetes Schutz- und Hygienekonzept, das in dieser Woche mit den vierzig Kita-Leitungen erörtert werde, in der finalen Abstimmung. Auch bei den freien Trägern und in der Kindertagespflege werden entsprechende Schutz- und Hygienekonzepte zum einen aufgrund der stattfindenden Notbetreuung bereits gelebt und im Zuge einer sukzessiven Ausweitung der Betreuung angepasst.

„Entscheidend für das Gelingen der sukzessiven Öffnung unserer Kindertagesstäten sind die pädagogischen Fachkräfte, die Erzieherinnen und Erzieher. Sie verdienen als systemrelevante Berufsgruppe unseren Dank und mehr gesellschaftliche Anerkennung. Mit unserem Konzept wollen wir die Kolleginnen und Kollegen unterstützen und sie, aber auch die Kinder und die jeweiligen Familien bestmöglich schützen“, beschreibt Manjura abschließend, wie sich die Fachabteilung Kindertagesstätten derzeit auf die nächste Herausforderung vorbereitet, nachdem schon die Notbetreuung, aber auch das Kontakt halten mit Kindern und Eltern in den letzten sieben Wochen erfolgreich gemeistert wurden.

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