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Entwicklung Wiesbadener Kraftfahrzeugbestand in den letzten 20 Jahren
Wie viele Fahrzeuge sind auf die Wiesbadener zugelassen? Wie ist die Verteilung dieses Fahrzeugbestandes über die Altersgruppen und die Geschlechter? Wie hat sich der Motorisierungsgrad in den Wiesbadener Ortsbezirken entwickelt? In regelmäßigen Abständen werfen die städtischen Statistiker einen Blick auf den in der Wiesbadener Zulassungsstelle gemeldeten Kfz-Bestand. So liegt mittlerweile eine Übersicht über eine 20-jährige Zeitreihe vor, die es erlaubt, die Entwicklung des Wiesbadener Kraftfahrzeugbestandes detailliert zu betrachten und spezielle Aspekte unter die Lupe zu nehmen.
Ende 2015 waren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Zulassungsstelle in der Stielstraße „Herr“ über rund 240.000 Fahrzeuge. Nicht alle Fahrzeuge sind jedoch relevant für den innerstädtischen Straßenverkehr. So verwaltet die Zulassungsstelle auch Anhänger, Fahrzeuge mit Roten Kennzeichen, vorübergehend stillgelegte Fahrzeuge und einen großen Pool an Fahrzeugen, die auf deutschlandweit agierende Mietwagenfirmen zugelassen sind. Reduziert man den „verwalteten“ Bestand auf jene Fahrzeuge, die vermutlich auch in der Stadt zum Einsatz kommen, so verbleiben zum 31. Dezember 2015 rund 155.000 Fahrzeuge. Das sind 20.000 Fahrzeuge mehr als noch 1995, was einer Zunahme von rund 14 Prozent entspricht. Im gleichen Zeitraum ist die (erwachsene) Bevölkerung „nur“ um etwa sechs Prozent gewachsen.

Der Motorisierungsgrad misst die Zahl der privat gemeldeten Pkw bezogen auf 1.000 erwachsene Einwohner und Einwohnerinnen. 1995 lag er bei 481, heute liegt er bei 499, das heißt, von 1.000 Erwachsenen haben heute 499 einen eigenen Pkw angemeldet. Wenig spektakulär ist diese 3,7-prozentige Zunahme des Motorisierungsgrades in den vergangenen 20 Jahren. Differenziert man jedoch nach Alter und Geschlecht, zeichnen sich doch unterschiedliche Entwicklungen ab. Auf Frauen sind heute mit 370 Pkw pro 1.000 erwachsener Einwohnerinnen deutlich mehr Autos angemeldet als noch 1995, damals waren es „nur“ 288. Bei älteren Frauen ab 60 Jahren sind die höchsten Steigerungsraten des Motorisierungsgrades auszumachen. 1995 hatten nur 134 von 1.000 Frauen über 60 Jahre ein eigenes Auto, heute sind es schon 352. Grundsätzlich behalten die älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen ihr Auto länger als früher. 315 Autos auf 1.000 Erwachsene im Jahr 1995 und 496 Fahrzeuge heute sprechen eine deutliche Sprache. Im Gegenzug scheinen die Jüngeren unter 40 Jahre schon mal auf das Auto zu verzichten. Dies zeigt der Rückgang des Motorisierungsgrades von 453 auf 322.

Unter dem Stichwort „Antriebsart“ finden sich die Informationen, mit welchem Kraftstoff das Fahrzeug betrieben wird. Einen regelrechten Höhenflug erlebte der Dieselmotor in den letzten 20 Jahren. Lag der Anteil der Dieselfahrzeuge 1995 in der Fahrzeugflotte bei bescheidenen 10,8 Prozent, so liegt er heute bei 33,7 Prozent. Betrachtet man nur die Neuwagen, also Fahrzeuge, die nicht älter als ein Jahr sind, so hat der Diesel mit dem Benziner längst gleichgezogen. Diesem Höhenflug des Diesel dürfte aber in Anbetracht des jüngsten Abgasskandals ein mehr oder weniger starker Absturz folgen.

Zwar ist der Hubraum im Mittel von 1.754 Kubikzentimeter auf 1.598 in 20 Jahren gesunken, dafür ist aber die Leistung von 65 auf 85 Kilowatt gestiegen. Die auf Privatpersonen gemeldeten Autos werden heute im Schnitt zwei Jahre länger gefahren als früher, nämlich 8,5 Jahre. Verwundert waren die Statistiker über die 5.500 zugelassenen Geländewagen und rund 4.700 SUVs (Sports Utility Vehicle). Wofür man die vielen, mehr oder weniger geländegängigen Fahrzeuge in der Stadt benötigt, können die Statistiker jedoch nicht erklären.

Auch in den Wiesbadener Ortsbezirken hat sich in den letzten 20 Jahren einiges getan. Besonders stechen die Dotzheimer heraus. Während die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 20 Prozent zugelegt hat, ist die Zahl der privaten Pkw um 40 Prozent auf fast 11.000 Autos gestiegen. Bemerkenswerte Rückgänge von fast 25 Prozent konnten in den Innenstadtbezirken Mitte und Westend ausgemacht werden. Neben den absoluten Zu- und Abnahmen der Pkw-Bestände haben sich auch die Motorisierungsgrade in den Ortsbezirken verändert. Stärkere Zunahmen finden sich in den Ortsbezirken Kloppenheim, Schierstein, Sonnenberg, Dotzheim, Rambach und Frauenstein.

An Details Interessierte werden im Internet fündig: Die Wiesbadener Stadtanalyse Nummer 86 kann unter www.wiesbaden.de/statistik kostenfrei heruntergeladen werden. Fragen beantwortet das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik, Telefon (0611) 315691, Fax (0611) 313962, E-Mail amt-fuer-strategische-steuerung-stadtforschung-und-statistik@wiesbaden.de.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
Abbildung: Veränderung des Motorisierungsgrades in den Wiesbadener Ortsbezirken 1995 und 2015
Abbildung: Veränderung des Motorisierungsgrades in den Wiesbadener Ortsbezirken 1995 und 2015

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