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Lernen während der Pandemie: Ergebnisse einer Schülerbefragung
Das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden hat im Juni dieses Jahres Schülerinnen und Schüler zu ihren Lernerfahrungen unter Pandemiebedingungen befragt.
Wiesbadener Schülerinnen und Schüler benennen, was beim Lernen unter Pandemiebedingungen anders oder sogar besser lief – und wie Lernen oder Unterricht in Zukunft gestaltet werden sollte. Hier einige der Antworten im Original:
• „Mir gefällt am meisten, dass wir nicht so früh aufstehen und die Hausaufgaben machen können, wann wir möchten.“
• „Ich würde nur das lernen wollen, was mir später in der Zukunft wichtig werden könnte. Und ich würde Sachen lernen, die wichtig für mich sind.“
• „Ich würde vielleicht mindestens zweimal in der Woche in die Schule gehen, damit man das auch erklärt bekommt. Sonst würde ich wie jetzt jede Woche neue Aufgaben bearbeiten und Videokonferenzen mit den Schülern machen.“

Das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden hat im Juni diesen Jahres 395 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 16 Jahren zu ihren Lernerfahrungen unter Pandemiebedingungen befragt: Wie lernen die Jugendlichen im Moment und wie stellen sie sich ihre Bildung in Zukunft vor? An der schriftlichen Befragung mit vielen Fragen ohne vorgegebene Antworten haben zwei Wiesbadener Integrierte Gesamtschulen mit den Jahrgangsstufen 5 bis 9 teilgenommen.

Das Büro für kommunale Bildungsprojekte, das die Befragung im Rahmen des Prozesses der Erarbeitung eines Bildungsleitbildes für die Stadt Wiesbaden in Abstimmung mit dem zuständigen Staatlichen Schulamt durchgeführt hat, fasst die Ergebnisse zusammen: Die veränderten Unterrichtsbedingungen im ersten Halbjahr 2020 haben auch positive Seiten. Die Mehrheit der Jugendlichen bewertete das eigene Lernen als anders oder sogar besser. Sie gaben uns wichtige Hinweise, wie Lernen zukünftig gestaltet werden sollte.

Während des Lernens zuhause oder der Phase des verringerten Unterrichts in kleineren Gruppen hatten die Jugendlichen Gelegenheit, ihr Lernen vermehrt selbst zu organisieren. Ein Teil der Befragten äußerte sich hinsichtlich der neuen Gestaltungsräume positiv, andere Befragte benannten klar Schwierigkeiten in einzelnen Bereichen wie Sprachen oder Mathematik. Ein bspw. modularer Aufbau von Lernprozessen würde Teilen der Schülerschaft den benötigten Freiraum für Selbststeuerung verschaffen. Gleichzeitig würde dies Zeit und Ressourcen freisetzen, Schülern mit höheren Unterstützungsbedarfen in einzelnen Lernfeldern oder auch bei der Selbstorganisation intensiver zu begleiten.
Konkrete Befragungsergebnisse skizzieren einzelne Elemente, mit denen Lernen in Zukunft zu gestalten sein könnte. Die erste Wahl der Jugendlichen fällt auf digitale Medien als Lernmittel. Gleichzeitig wünschen sich die Schülerinnen und Schüler erwachsene Wissensvermittler und mehr noch Gleichaltrige für gemeinsames Lernen. Der Spaß beim Lernen entsteht für die Befragten, wenn die eigenen Interessen berücksichtigt und Sinnzusammenhänge sichtbar werden oder auch, wenn sich Unterrichtszeiten sowie -gestaltung den Bedürfnissen der Einzelnen anpassen. Gerade hier werden Chancen des digitalgestützten Fernunterrichts sichtbar: bei Reduzierung desjenigen Teils des Unterrichts, der physisch im Schulgebäude und damit zeitgleich erfolgt, steigt automatisch der Anteil an digitalgestützten Unterrichtseinheiten, für deren Erledigung ein selbstgewähltes Zeitfenster möglich ist. Viele Befragte brauchen Zeit für sich sowie störungsfreie Räume. Motivation, Selbstorganisation und Konzentration sind die größten Herausforderungen beim selbstgesteuerten Lernen. Insbesondere das Lernen in kleinen Gruppen und die veränderten Unterrichtszeiten werden positiv bewertet.

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