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Wiesbadener Statistik zur Wohnraumnachfrage – Steigerung durch Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung
Mit der Wohnraumnachfrage in Wiesbaden und ihrer Entwicklung seit dem Jahr 2000 befasst sich ein neuer Bericht des Amtes für Statistik und Stadtforschung. Er bildet den zweiten Teil einer Veröffentlichungsserie zum Wiesbadener Wohnungsmarkt.
In den vergangenen 20 Jahren wuchs die Wiesbadener Bevölkerung um rund 23.500 auf 291.109 Personen an. Immer mehr Personen leben in Einpersonenhaushalten und/oder in Haushalten, deren Bewohner älter sind als 65 Jahre. Sowohl das Bevölkerungswachstum als auch die Veränderung der Bevölkerungsstruktur resultieren in einem Plus von rund 13.500 Haushalten seit dem Jahr 2000.

Bevölkerungsschwerpunkte liegen in den Ortsbezirken „Biebrich“, „Dotzheim“ und „Nordost“; am stärksten war der Zuwachs jedoch in den zentralen Bereichen „Rheingau-viertel/Hollerborn“, „Westend/Bleichstraße“, „Mitte“ sowie „Kastel“.

Die Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung wird maßgeblich von den Zu- und Fortzügen über die Stadtgrenze geprägt, welche in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben. Demgegenüber haben innerstädtische Umzüge seit dem Jahr 2000 um rund 20 Prozent abgenommen. Die Selektivität dieses Wanderungsgeschehens kann in Verbindung mit der unterschiedlichen Entwicklung der Haushalte sowie der neu gebauten Wohnungen als Indiz für einen sich verengenden Wohnungsmarkt interpretiert werden, in dem zumindest ein Teil der Haushalte aus Gründen der Finanzierbarkeit oder des Fehlens passender Angebote länger in der aktuellen Wohnung verbleibt.

Für Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt spricht auch die Entwicklung der Eigentümerquote. Diese verharrt insgesamt zwar bei rund 24 Prozent aller Haushalte, allerdings stieg die Quote für Haushalte 65 plus (das heißt, alle Personen im Haushalt sind mindestens 65 Jahre alt) seit 2006 um neun Prozentpunkte auf 36 Prozent, während sie sich bei jüngeren Haushalten von 13 auf zehn Prozent reduzierte. Auch in Wiesbaden scheint somit zuzutreffen, was für viele Großstädte und Ballungszentren der Republik seit einigen Jahren gilt: Jüngere Haushalte stehen in der Frage der Eigentumsbildung aufgrund steigender Kaufpreise und erhöhter Eigenkapitalanforderungen trotz niedriger Zinsen vor Herausforderungen.

Seit Jahren rückläufig ist das Marktsegment der öffentlich geförderten Wohnungen für niedrige und mittlere Einkommen, da jedes Jahr Wohnungen aus der Mietpreis- und Belegungsbindung fallen. Mit 9.281 geförderten Wohnungen hatte dieses Segment im Jahr 2019 einen Anteil von rund sechs Prozent am gesamten Wohnungsbestand. Demgegenüber standen rund 3.400 Bewerberhaushalte auf der Suche nach einer ebensolchen Wohnung. Rund zehn Prozent der Wiesbadener Haushalte beziehen zudem Grundsicherungsleistungen („Hartz IV“), die Arbeitslosenquote lag Ende 2019 bei 6,3 Prozent. In der gemeinsamen Betrachtung all dieser Faktoren zeigt sich, dass die Herausforderung, eine adäquate Wohnung in der Landeshauptstadt zu finden, nicht für alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen gleich ist.

Der neue Bericht des Amtes für Statistik und Stadtforschung ist als „Stadtanalyse“ erschienen und kann unter www.wiesbaden.de/statistik heruntergeladen werden. Mittelfristig sind weitere Berichte zum Wohnungsmarkt zu unterschiedlichen Aspekten geplant (Preisentwicklung, regionale Vergleiche). Der erste Bericht zum Wohnungsangebot erschien im August 2020.

Fragen beantwortet das Amt für Statistik und Stadtforschung, Telefon (0611) 315691, E-Mail amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de.

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Herausgeber:
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65183 Wiesbaden
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