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Audiolesung: Armin Nufer liest aus Christine Wunnickes "Die Dame mit der bemalten Hand"

Zwei Weltvermesser stranden auf einer kleinen Insel irgendwo vor Indien. Was bleibt, ist der Blick in die Sterne, der zwar für beide Männer dasselbe zeigt, aber jeweils andere Bilder hervorruft. Der neue Roman von Christine Wunnicke, "Die Dame mit der bemalten Hand", hat alle Vorzüge, die man von den Büchern der aus München stammenden Autorin gewohnt ist: Exotische Schauplätze, ausgefeilte Dialoge und historische Ausgangspunkte, deren Bedeutungen weit in die Gegenwart hineinreichen.

Wir schreiben das Jahr 1764. Carsten Niebuhr, Forschungsreisender aus Göttingen, ist eigentlich auf dem Weg nach Arabien, um an Übersetzungen der Bibel zu arbeiten. Dort wird er allerdings nicht ankommen und strandet unversehens auf einer winzigen Insel vor der indischen Küste. Bei ihm ist zufällig der Astronom des persischen Fürsten, Meister Musa, samt dessen Handlangern. Die Situation scheint aussichtslos: Ohne funktionierendes Boot oder technische Hilfsmittel wird das ungleiche Paar auf sich selbst zurückgeworfen und muss bis Hilfe kommt, miteinander auskommen. Zum Glück haben die beiden mit der Astronomie eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt und so halten sie sich mit Sternbeobachtungen und dem Erzählen von Geschichten bei Laune. Dabei wird schnell klar, dass die kulturellen Unterschiede und Vorbehalte gar nicht so groß sind, wie anfangs gedacht, und dass die Sterne, trotz desselben Bildes, für jeden etwas anderes bedeuten können.

Mit "Die Dame mit der bemalten Hand" entführt Christine Wunnicke erneut an exotische Orte einer vergangenen Zeit und spickt sie mit skurrilen Figuren und einer guten Prise Ironie.

Gelesen von dem Sprecher Armin Nufer können Sie sich den Anfang des zweiten Kapitels des Romans anhören, wenn der Forschungsreisende Niebuhr noch zu Studienzeiten von seinem Professor aufs Korn genommen wird. Armin Nufer liest diese Szene mit klugem Witz und Emphase.

Das Literaturhaus empfiehlt "Die Dame mit der bemalten Hand" zur persönlichen Lektüre und den Kauf im stationären Buchhandel. Der Auszug wurde mit freundlicher Genehmigung des Berenberg Verlags freigegeben.

Über Christine Wunnicke

Christine Wunnicke wurde 1966 in München geboren und ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie ist die Verfasserin zahlreicher Romane und Novellen, vorwiegend mit historischem Setting, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde. Sie erhielt unter anderem 2020 den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und war drei Mal für den Deutschen Buchpreis nominiert, zuletzt 2020 für "Die Dame mit der bemalten Hand".

Über Armin Nufer

Armin Nufer ist Schauspieler, Sprecher und Regisseur aus Wiesbaden. Als Sprecher ist er unter anderem im ZDF, Deutschlandradio oder 3sat zu hören, zudem konzipiert und mo-deriert er regelmäßig musikalisch-literarische Programme und Schreibwerkstätten in Wiesba-den.
Armin Nufer liest aus Christine Wunnickes "Die Dame mit der bemalten Hand" wiesbaden.de / Foto: Armin Nufer
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