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"Submarine"

Wie soll man mit den Schwierigkeiten der ersten Beziehung zurechtkommen und gleichzeitig noch die Ehe seiner Eltern retten? Ganz zu schweigen vom Erwachsenwerden im Allgemeinen. Oliver Tate stellt sich in den 70er Jahre in Wales dieser Herausforderung und als Zuschauer folgt man ihm mit Staunen. "Submarine" ist unser Filmtipp der Woche!

Oliver Tate ist ein Außenseiter, der sich selbst gerne als dramatischer Held sieht. Von seinem Leben nimmt vor allem er selbst Kenntnis, analysiert es, denkt sich andere Versionen davon aus. Er ist fast selbst etwas verwundert, als seine Mitschülerin, die undurchsichtige Jordana, positiv auf seinen Liebesbrief reagiert. Die beiden werden ein Paar, doch die Probleme fangen damit natürlich erst an. Denn wie soll man eine andere Person verstehen, ihren Erwartungen gerecht werden, wenn man sich selbst oft ein Rätsel ist? Als dann auch noch die Ehe der Eltern zu scheitern droht, fühlt sich Oliver zunehmend überfordert.

Regisseur Richard Ayoade gelingt es meisterhaft, die Melancholie und den Weltschmerz, den Heranwachsende oft spüren, in ästhetisch ansprechenden Bildern einzufangen. Der Film, der auf dem Roman "My name is Oliver Tate" beruht, überzeugt dabei mit feiner Selbstironie, zahlreichen popkulturellen Referenzen und nicht zuletzt einem stimmungsvollen Soundtrack.

"Submarine", Großbritannien 2010, 97 Min., Regie: Richard Ayoade, FSK: ab 12 J., Altersempfehlung: ab 14 J.

Themen: Liebe, Familie, Coming-of-Age, Jugend, Erwachsenwerden, Identität, Popkultur, Literaturverfilmung

Der Film lief im Rahmen von "Britfilms"- dem Englischen Schulfilmfestival.

Der Film ist in der Jugendabteilung der Mauritius-Mediathek zu finden sowie im Abo von Amazon Prime enthalten.