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Grobecker, Ewald

Hofschauspieler

geboren: 9. April 1825 in Spandau
gestorben: 26. Januar 1897 in Wiesbaden


Details

Ewald Grobecker war zum Kaufmann bestimmt, es zog ihn jedoch zum Theater. Zunächst tingelte er mit Schauspielgruppen durch Brandenburg und Mecklenburg, um in Danzig sein erstes festes Engagement zu bekommen.

1853 folgte Grobecker dem Ruf nach Wiesbaden an das herzoglich-nassauische Hoftheater (ab 1866 königliches Theater), wo er länger als ein Menschenalter als erklärter Liebling des Publikums wirkte. Vor allem in gemütvollen oder komischen Charakterrollen begeisterte er in seiner als unübertroffen bezeichneten Meisterschaft die Wiesbadener und ihre Kurgäste. Paraderollen waren die des Adam in Kleists ,,Der zerbrochene Krug’’, die des Wirts in ,,Minna von Barnhelm’’, ebenfalls von Kleist, oder die des Patriarchen in Lessings ,,Nathan der Weise’’. Grobecker verkörperte wirkungsvoll aber auch ernste Rollen, so den Vansen in Goethes ,,Egmont’’.

Zahlreiche Gastreisen durch ganz Deutschland und nach Russland mehrten nicht nur seinen Ruhm, sondern auch den Inhalt seines Beutels, der schon durch die Heirat mit Paula, einer Tochter des Wiesbadener Tuchhändlers Jacob Guyer, nicht ganz schlaff war. Grobecker ist auf dem Nordfriedhof beigesetzt.

Literatur