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Sandberger, Carl Ludwig Fridolin von

Sandberger, Carl Ludwig Fridolin von

Geologe, Paläontologe, Mineraloge

geboren: 22.11.1826 in Dillenburg

gestorben: 11.04.1898 in Würzburg


Artikel

Nach dem Gymnasium in Weilburg studierte Carl Ludwig Fridolin von Sandberger Naturwissenschaften in Bonn, Heidelberg, Marburg und Gießen. Zu seinen Lehrern gehörten Robert Wilhelm Bunsen und sein Doktorvater Justus Liebig. 1846 wurde er in Gießen als Neunzehnjähriger Promoviert, 1843 trat er in den Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau (dem späteren Nassauischen Verein für Naturkunde) in Wiesbaden ein, zu dessen Vorsitzendem (Sekretär) er 1849 gewählt wurde.

1851 wurde er auch Direktor (Inspektor) des Naturhistorischen Museums. Von 1850 bis 1853 war er Schriftleiter der Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Hier erschien 1847 eine Übersicht der geologischen Verhältnisse des Herzogtums Nassau und 1850 ein Aufsatz zur Geologie von Wiesbaden.

Sandberger leitete eine wissenschaftliche Professionalisierung des Vereins ein. Zusammen mit seinem Bruder Guido Sandberger gab er 1850 bis 1856 das paläontologische Grundlagenwerk „Versteinerungen des Rheinischen Schichtensystems in Nassau“ heraus. Seit 1855 war er Professor für Mineralogie und Geologie am Polytechnikum in Karlsruhe, wo er von 1856 bis 1863 die geologische Kartierung von Baden-Württemberg leitete. Hier erschien 1858 bis 1863 sein zweites größeres Werk „Die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens“.

Von 1863 bis zu seiner Emeritierung 1896 wirkte er als ordentlicher Professor für die gleichen Fächer in Würzburg. Markanteste Beiträge dieser Schaffensperiode sind das 1000-Seiten-Werk „Land- und Süsswasser-Conchylien der Vorwelt“ von 1870-75 sowie die in zwei Heften erschienenen „Untersuchungen über Erzgänge“ von 1882 und 1885. Er vertrat für die Entstehung der Erzgänge die Theorie der Lateralsekretion, d.h. die Herkunft der Erzlösungen aus dem Nebengestein. Für Wiesbaden von Bedeutung ist die 1883 erschienene Beschreibung der aus der tieferen Erdkruste und dem Oberen Erdmantel stammenden Einschlüsse im Basalt von Wiesbaden-Naurod (Naurod).

Sandberger erhielt viele Ehrungen und wurde für seine Verdienste um die mineralogische und paläontologische Erforschung des Herzogtums Nassau geadelt. Die Liste seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen umfasst 327 Arbeiten und sechs selbständige Werke. Bedeutende Teile seiner paläontologischen Sammlung befinden sich in den Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden.

Literatur

Fridolin Sandberger wiesbaden.de/ Nassauischer Verein für Naturkunde
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