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Adolfshöhe

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Die Gastwirtschaft »Adolph’s Höhe« wurde 1856 eröffnet und nach Herzog Adolph zu Nassau benannt. Sie lag an der Biebricher Chaussee, die seit Jahrhunderten Wiesbaden und Biebrich verband. Nach der Verlegung der Residenz nach Biebrich 1744 baute man den Feldweg zwischen 1749 und 1752 zur »Neuen Mosbacher Straße« und 1808 zur Chaussee aus (heute Biebricher Allee). Mit dem Ende des Herzogtums Nassau 1866 wurde die Gemarkungsgrenze auf der Adolfshöhe zur Stadtgrenze zwischen Wiesbaden und Biebrich. Um 1870 entstanden auf der Anhöhe erste Villen. Ab 1889 wurde eine Verkehrsverbindung mit einer Dampfstraßenbahn eingerichtet und 1900 elektrifiziert.

In der Folgezeit baute man das Villengebiet auf der Adolfshöhe weiter aus, das sich noch heute als ein geschlossenes Ensemble darstellt. Errichtet wurde es 1905/06 im Landhausstil, in Anlehnung an den sogenannten Darmstädter Stil, wie er z. B. von den Architekten Friedrich Pützer und Heinrich Metzendorf vertreten wurde. Als markante Bauwerke auf der Adolfshöhe entstanden der 42 m hohe Wasserturm (1897), der Bahnhof Landesdenkmal (1907), das Nassauische Landesdenkmal sowie das Gebäude der Henkell & Co. Sektkellerei (1909). Seit Ende 1929 errichtete die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestelltenheimstätten (Gagfah) auf einem Areal kleinere Eigenheime. Ab Mitte der 1950er-Jahre wurde eine große Fläche östlich der Straße zwischen Wasserturm und dem sogenannten Zweiten Ring mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bebaut. Es entstand ein neuer Stadtteil mit der nach Plänen des Architekten Herbert Rimpl erbauten Heilig-Geist-Kirche im Mittelpunkt.

Literatur

Schmidt-von Rhein, Andreas: Adolfshöhe und Biebricher Allee. Bindeglied zwischen Wiesbaden und Biebrich. In: Schmidt-von Rhein, Von Biebrich nach Wiesbaden [S. 71–101].

Biebricher Wasserturm an der Rudolf-Vogt-Straße mit den ersten Häusern wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-2647, Urheber: unbekannt
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