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Alberti, Alexander

Alberti, Alexander

Rechtsanwalt

geboren: 22.04.1855 in Wörsdorf

gestorben: 14.04.1929 in Wiesbaden


Artikel

Alberti studierte in Heidelberg, Bonn und Berlin Rechts- und Staatswissenschaften, kehrte nach der Promotion nach Wiesbaden zurück und übernahm 1883 die Kanzlei des früheren nassauischen Landtagsabgeordneten Friedrich Schenck. Durch ihn kam Alberti mit der Genossenschaftsbewegung in Kontakt, für die er sich fortan auch beruflich engagierte. Ab 1909 war er Vorsitzender des engeren sowie des Gesamtausschusses des Deutschen Genossenschaftsverbands und außerdem Leiter der deutschen Genossenschaftstage. Seit 1892 amtierte er als Mitglied des Aufsichtsrats des »Vorschussvereins zu Wiesbaden«, der als genossenschaftlich organisierte Bank für Handel und Gewerbe fungierte. 1895 übernahm Alberti den Vorsitz des Vorschussvereins, aus dem in den 1970er-Jahren die Wiesbadener Volksbank hervorging. Über 30 Jahre gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an. 1902 wurde er zunächst zu ihrem stellvertretenden und 1916 zu ihrem Vorsteher gewählt, ein Amt, das er bis 1923 innehatte. 1918–19 wirkte er ferner als stellvertretender Polizeipräsident der Stadt.

Von 1893 bis Mitte der 1920er-Jahre gehörte er sowohl dem Nassauischen Kommunallandtag in Wiesbaden als auch dem Provinziallandtag Hessen-Nassau an, zunächst als Mitglied der Freisinnigen Volkspartei/Freisinnige Vereinigung (bis 1910), dann für die Fortschrittliche Volkspartei (bis 1918) und anschließend für die Deutsche Demokratische Partei (DDP). 1918 amtierte er in beiden Abgeordnetenhäusern als Vorsitzender bzw. Präsident. Mitte der 1920er-Jahre zog sich Alberti aus dem aktiven politischen Leben zurück. Die Wiesbadener DDP würdigte seine Verdienste, indem sie ihm den Ehrenvorsitz verlieh.

Literatur