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Alter Friedhof

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1828/29 wurde Bauinspektor Philipp Faber mit den Planungen für einen neuen Friedhof beauftragt. Sein Entwurf vom 17.11.1829 zeigte ein großes Quadrat, aufgeteilt in vier gleich große Felder. Der Friedhof wurde mit einer Mauer umgeben, die Gesamtanlage wurde im englischen Landschaftsstil geplant. Am 06.09.1832 erfolgte die Einweihung.

Bereits 1854 wurde der Friedhof in Richtung »Platter Chaussee« erweitert, den Eingang an der heutigen Platter Straße versah man mit einer repräsentativen, dreiteiligen Toranlage. Der 1873 erneut erweiterte »Alte Friedhof«, jetzt 61.369 m2 groß, entwickelte sich zu einer gärtnerisch wie kunsthistorisch sehenswerten Anlage.

Nach Eröffnung des Nordfriedhofs 1877 wurde der Alte Friedhof immer weniger als Begräbnisstätte benötigt und deshalb 1933 teilweise als Park angelegt. Die Leichenhalle wurde noch bis 1957 für den Nordfriedhof genutzt. 1972 beschlossen Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, den Friedhof in einen Freizeitpark umzuwandeln. Am 06.05.1973 erfolgte die Entwidmung.

Für 27.531 Wiesbadener Bürger hatte der Friedhof als letzte Ruhestätte gedient, darunter berühmte Persönlichkeiten wie Herzogin Pauline Friederike zu Nassau und der Chemiker Carl Remigius Fresenius. Daran erinnern 128 historische Grabmäler, die in Abstimmung mit dem Landeskonservator in den Park integriert wurden.

Der Freizeitpark wurde am 14.09.1977 eröffnet. So wird den denkmalgeschützten Grabmälern und der Erholung suchenden Bevölkerung Rechnung getragen.

Literatur

Buschmann, Hans-Georg: Der Nordfriedhof von Wiesbaden und seine Vorgänger. Geschichte, Begräbnissitten und -riten, Grabmäler. Wiesbadener Stadt- und hessische Landesgeschichte, Frankfurt am Main [u.a.] 1991.