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Asbach, Hugo

Asbach, Hugo

Unternehmer

geboren: 01.05.1868 in Köln

gestorben: 24.07.1935 in Rüdesheim


Artikel

Der Sohn eines Kellermeisters absolvierte bei der Kölner »Export-Compagnie für dt. Cognac, vormals J. Krayn & Co.«, eine kaufmännische Lehre und erweiterte in Frankreich seine Kenntnisse über das Weinbrennen. Zurück in Deutschland gründete er 1892 in Rüdesheim die Firma »Asbach & Co.«.

Mit dem bei den französischen Brennmeistern erworbenen Wissen wollte er ein Produkt erzeugen, das dem französischen Cognac ebenbürtig war. Das Ergebnis wurde als »Rüdesheimer Cognac« auf den Markt gebracht.

Schon zehn Jahre später stellte Asbach seinen Bränden den durch ihn geprägten Begriff »Weinbrand« zur Seite. 1905 trat der Weinhändler Albert Sturm als Teilhaber ein; der Name lautete nun »Großetablissement der Cognac-Industrie Asbach & Co«. Am 11.11.1907 erfolgte die Eintragung von »Weinbrand« beim Patentamt. Ein Jahr später folgte die Anmeldung von »Asbach Uralt« als Warenzeichen. Der zuständige Reichstagsausschuss zog Asbach 1917 als Sachverständigen hinzu, als das »Gesetz über das Branntweinmonopol« beraten wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg verpflichteten die Alliierten die Deutschen auf Wunsch der Franzosen im Versailler Vertrag, irreführende Herkunftsbezeichnungen zu verbieten. Ein in Deutschland hergestellter »Cognac« durfte diesen Namen nicht mehr tragen. 1923 wurde daher die auf Asbach zurückgehende Wortschöpfung »Deutscher Weinbrand« im deutschen Weingesetz verwendet. Auch der Fachverband der Produzenten war zur Namensänderung gezwungen. Asbach war von 1917 bis zu seinem Tod Vorsitzender des »Verbands Deutscher Weinbrennereien«.

1924 erfand er als neues Produkt die Weinbrand-Pralinen mit Alkoholfüllung. Später kamen noch der Rüdesheimer Kaffee sowie der Espresso hinzu. 1937 wurde der Werbeslogan »Im Asbach-Uralt ist der Geist des Weines« erfunden, der bis heute benutzt wird.

Asbach gehörte als Vorstandsmitglied dem Reichsverband der Deutschen Industrie an. 1925–33 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer in Wiesbaden.

Literatur

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 22].