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Bach, Wilhelm Theodor Christian Philipp Ludwig

Bach, Wilhelm Theodor Christian Philipp Ludwig

Weißbinder, Kaufmann, Kommunalpolitiker

geboren: 23.09.1879 in Wiesbaden

gestorben: 09.02.1945 im KZ Dachau


Artikel

Bachs politischer Werdegang begann bei der SPD, deren Kreiswahlverein ihn 1908 als Kandidaten für die Gemeindewahlen aufstellte. Unter der Arbeiterschaft Dotzheims war er jedoch nicht unumstritten und erhielt bei den Wahlen von 1908 und 1910 kein Mandat. 1917/18 schloss sich Bach der neu gegründeten USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) an. Ab Dezember 1918 war er Ortsvorsitzender. Im November 1918 übernahm er für kurze Zeit den Vorsitz des revolutionären Arbeiter-und Bauernrates in Dotzheim. Seit 1919 war Bach Vorsitzender des Gewerkschaftskartells Dotzheim sowie des Arbeitergesangvereins. Unter seiner Führung erklärte sich die Dotzheimer USPD 1920 zum Mitglied der 3. Internationalen und schloss sich 1920/21 der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands an. Von 1921 an gehörte Bach dem Kreistag des Landkreises Wiesbaden an (Wiederwahl 1925 und 1927). Nach der Eingemeindung Dotzheims 1928 wurde er in die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung gewählt, deren Mitglied er bis 1932/33 blieb. Dem Nassauischen Kommunallandtag gehörte er zwischen 1926 und 1932 an (Bau- und sozialpolitischer Ausschuss, Wahlvorschlags- und Wahlprüfungsausschuss).

1933 kandidierte Bach trotz NS-Verfolgung abermals für den Kommunallandtag, erhielt jedoch kein Mandat mehr. Im selben Jahr wurde er dreimal aus politischen Gründen festgenommen und verurteilt und musste auf politischen Druck hin sein Geschäft schließen. Er blieb in der Folge erwerbslos; ab 1937/38 bis zu seiner Deportation 1944 lebte er von einer Invalidenrente. Im Zuge der Verhaftungen nach dem 20. Juli 1944 wurde Bach erneut festgenommen und im KZ Dachau inhaftiert.

Literatur